FEHMARN/KIEL. Bei den Vorplanungen einer neuen Querung des Fehmarnsunds werden sich die Deutsche Bahn AG und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) künftig auf vier Neubaukonzepte von Brücken und Tunneln konzentrieren. Eine dauerhafte Ertüchtigung und Nutzung der bestehenden Sundbrücke aus den 60er Jahren steht nicht mehr zur Diskussion.
Das ist das Ergebnis einer Nutzwertanalyse, die heute (25. November) bei der dritten Kommunalkonferenz auf Einladung von Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer und der Konzernbevollmächtigten der DB AG, Manuela Herbort, auf Fehmarn vorgestellt wurde.
Wie Fachleute von der DB AG und dem LBV-SH in einer öffentlichen Bürgerveranstaltung erläuterten, wurden in der mehrmonatigen Nutzwertanalyse sämtliche ursprünglichen neun Konzepte und Varianten anhand von einheitlichen Kriterien bewertet und gewichtet. Dabei spielten Faktoren wie Umweltrisiken und Lärmemissionen ebenso eine Rolle wie die Zukunftsfähigkeit der Bauwerke oder Wirtschaftlichkeitsaspekte.
Gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministeriums, dem LBV-SH und der DB AG wurde daraufhin festgelegt, Vorplanungen für die vier Konzepte mit den höchsten Nutzwerten durchzuführen. Dabei handelt es sich um die Konzepte:
– Neubau eines kombinierten Bauwerks für Schiene und Straße (zweigleisig/vierspurig)
– Neubau zweier getrennter Bauwerke (zweigleisig/vierspurig)
– Neubau eines kombinierten Absenktunnels (zweigleisig/vierspurig)
– Neubau eines Bohrtunnels mit mindestens vier Röhren (zweigleisig/vierspurig)
Alle Konzepte beinhalten Lösungen für Fußgänger, Radfahrer und langsame Verkehre.
Die Vorplanungsphase wird, inklusive der rechtlich vorgeschriebenen Umweltbetrachtungen, rund zwei Jahre dauern und voraussichtlich Ende 2017 abgeschlossen sein.
Die Neuplanungen sind nach den Worten von Verkehrsminister Meyer nötig, weil die bestehende Sundbrücke mit Blick auf die zu erwartenden Mehrverkehre nach Eröffnung des geplanten Fehmarnbelttunnels die zukünftigen Belastungen nicht trägt und zudem eine geringe Restnutzungsdauer hat. „Wichtig ist uns nach wie vor ein offenes und transparentes Verfahren. Ich habe immer dafür plädiert, mit verschiedenen Konzepten in die Vorplanung zu gehen, um genau abschätzen zu können, welches am Ende für die Region die vorteilhafteste Lösung ist“, sagte Meyer.
„Wir werden in engem Schulterschluss mit dem Land ergebnisoffen alle vier Konzepte gründlich planen und dabei über Projektfortschritt und Ergebnisse berichten und informieren“, sagte Herbort.
Aussender: Harald Haase, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein
Redaktion: TG