Sülfeld/Borstel: Neue Ermittlungsansätze im Fall des toten Säuglings von Sülfeld

Noch immer wird nach der Mutter des toten Säuglings von Sülfeld, OT Borstel, gesucht. Die Kirchengemeinde Sülfeld, die das Kind am vergangenen Freitag, den 20. November auf dem Friedhof in Sülfeld beisetzte, hat dem Mädchen den Namen Teresa gegeben.

Die Polizei geht davon aus, dass sich die Kindesmutter in einer belastenden Situation befand, als sie die Tat beging und auch heute noch Hilfe benötigt. Die Polizei bittet die Bevölkerung dringend um Mithilfe.

In Zusammenarbeit mit der Dienststelle „Operative Fallanalyse“ des Landeskriminalamtes wurden bundesweite Erkenntnisse aus ähnlich gelagerten Ermittlungen herangezogen. Demnach verdrängen die betroffenen Mütter ihre Schwangerschaft. In den meisten Fällen versuchen sie mit allen Mitteln ihre Schwangerschaft vor anderen zu verbergen. In seltenen Fällen führt die Verdrängung zur Unterdrückung der üblichen Schwangerschaftsanzeichen. Die Polizei sucht nach einer Frau, die somit vorher nicht auf den ersten Blick schwanger ausgesehen haben muss.

Die Bundeserkenntnisse zeigen, dass die Mutter aus jeder gesellschaftlichen Schicht stammen, jeden Alters sein kann, allein oder in Partnerschaft leben und auch bereits Kinder haben kann. Zudem weiß man aus anderen Fällen um die Gefahr, dass sich die Kindesmutter bei einer erneuten Schwangerschaft ähnlich verhält.

Neben neuen Fahndungsaufrufen wird die Polizei sich in den nächsten Tagen zudem an die weiterführenden Schulen im Kreis Segeberg wenden – auch, um für das Thema präventiv zu sensibilisieren.

Die Polizei hat folgende Fragen:

– Wem ist ein junges Mädchen oder eine Frau aufgefallen, die sich im Laufe der vergangenen Monate körperlich oder in ihrem Verhalten verändert hat?

– Hat zum Beispiel jemand in Ihrem Umfeld auffällig zu- oder abgenommen?

– Ist Ihnen vielleicht jemand durch einen plötzlich veränderten Kleidungsstil aufgefallen?

– Hat jemand körperliche Tätigkeiten oder Sport entgegen der sonstigen Gewohnheiten vermieden?

– Ist jemand auffällig krank gewesen und / oder hat in der Schule oder bei der Arbeit gefehlt?

– Hat sich jemand aus seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis zurückgezogen oder persönliche Kontakte vermieden?

– Wirkte vielleicht jemand plötzlich in sich gekehrt oder abweisend?

Die Polizei bittet um Unterstützung! Hinweise bitte an die Polizei in Kiel unter 0431 160 3333 oder jede andere Polizeidienststelle.

Aussender: Oliver Pohl, Polizeidirektion Kiel
Redaktion: TG