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Beleidigter CBS verweigert Werbung für Film – Hollywood-Politdrama beleuchtet Sender-Vergangenheit kritisch

US-Medienriese CBS freut sich wenig über den Ausflug in die eigene Konzerngeschichte, den der Hollywood-Film „Truth“ wagt. Basierend auf der Biographie der Journalistin und Nachrichtenproduzentin Mary Mapes (gespielt von Cate Blanchett), wird die Berichterstattung um einen Skandal um George W. Bush aus dem Jahr 2004 neu aufgerollt. Filmproduzent Sony wollte den Streifen in diversen CBS-Sendungen bewerben, bekam vom Sender aber aufgrund von „Verzerrungen und Verschwörungstheorien“ im Film eine Absage.Foto: flickr.com/The U.S. Army

Wahrheitsgehalt umstritten

In dem Bericht über George W. Bush wurde ihm unterstellt, dass er sich in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre durch bevorzugte Behandlung um einen Teil seines Militärdienstes gedrückt hätte. Diese von Mapes und Moderator Dan Rather (im Film gespielt von Robert Redford) präsentierten Informationen wurden von CBS revidiert, als rechte Blogger darauf pochten, dass die Memos gefälscht seien. Rather verlor seine Stelle als Moderator, Mapes und drei andere Mitarbeiter wurden im Zuge der Affäre ebenfalls gefeuert.

„Es ist erstaunlich, wie wenig Wahrheit in ‚Truth‘ zu finden ist“, meint CBS-Sprecher Gil Schwartz. „Es gibt zu viele Verzerrungen, Ausweichungen und unbegründete Verschwörungstheorien, um sie alle aufzuzählen. Der Film versucht, schwere Fehler in der journalistischen Urteilskraft in Akte des Helden- und Märtyrertums umzumünzen. Das ist nicht nur ein Schaden für die Öffentlichkeit, sondern auch für Journalisten auf der ganzen Welt, die jeden Tag alles in ihrer Macht stehende tun, manchmal mit großem persönlichen Risiko, um die Geschichten richtig zu erzählen.“

Zuseher sollen entscheiden

Die Filmemacher verstehen die Aufregung und die Ablehnung, Werbeeinschaltungen zuzulassen, nicht. „Wir verstehen, dass CBS diese Episode hinter sich lassen will, aber es ist enttäuschend, dass sie wegen unserem Film so besorgt sind. Die Ereignisse, die in ‚Truth‘ dargestellt werden, werden immer noch stark debattiert und das ist eine gute Sache.“ Die Produzenten hoffen, dass sich die Zuseher eine eigene Meinung über den Film bilden werden.

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Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
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Redaktion: TG