Das Europaparlament in Straßburg hat heute für einen Änderungsantrag der Fraktion Grüne/EFA gestimmt, um so die EU-Agrarsubventionen für Landwirte, die Tiere für den Stierkampf züchten, zu streichen. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. In einem Anschreiben an die deutschen Europaabgeordneten hatte der Verband im Vorfeld dargelegt, warum er auf die Unterstützung des Änderungsantrags hofft, um so ein Ende der Subventionierung des tödlichen und tierquälerischen Spektakels zu erreichen.
„Die EU-Abgeordneten haben heute ein wichtiges Signal für den Tierschutz und gegen tierquälerische Stierkämpfe gesetzt“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Unsere dringende Forderung richtet sich nun an den Rat der Mitgliedstaaten, sich der Entscheidung des Parlaments im Sinne des Tierschutzes anzuschließen, damit die EU-Kommission den Beschluss zeitnah umsetzen kann. Wir hoffen, dass solche irrsinnigen Subventionen für Tierqual ein für alle mal ein Ende haben.“ Alleine in Spanien sollen dem Stierkampf jährlich Subventionen in der Höhe von 130 Millionen Euro zugute kommen – aus Tierschutzsicht ein Skandal.
Tierquälerei unter dem Deckmantel der Tradition
2013 wurde der Stierkampf in Spanien zum immateriellen Kulturgut erklärt und damit gesetzlich unter Schutz gestellt. Und das, obwohl die Mehrheit der spanischen Bevölkerung den Stierkampf ablehnt. Nur circa 14 Prozent zählen zu seinen Befürwortern. Unter dem Deckmantel der kulturellen Tradition finden die „Spektakel“ jedoch weiterhin regelmäßig statt und fordern ihre Opfer: Allein in Spanien lassen dabei jedes Jahr etwa 30.000 Stiere ihr Leben. Doch nicht nur in Spanien, sondern auch in anderen Ländern Südeuropas werden Stierkämpfe veranstaltet, etwa in Frankreich oder Portugal. Die Stiere finden dabei nicht nur in der Arena einen äußerst grausamen Tod, eine Großzahl der Stiere wird zudem zu „Übungszwecken“ von den Toreros getötet. Aber auch etliche Pferde erleiden beim Stierkampf lebensgefährliche Verletzungen und müssen notgeschlachtet werden.
Aussender: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Redaktion: TG