Die Football-Liga NFL bewährt sich auch online als Werbeträger. Wenn Yahoo am Sonntagnachmittag zum ersten Mal ein Spiel weltweit kostenlos im Live-Stream http://yahoo.com/nflstream zeigt, wird es Einschaltungen von über 30 Sponsoren geben. Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, ist das Werbekontingent damit vollständig ausverkauft. Ob das ein wirklicher Erfolg ist, scheint unklar. Denn Yahoo soll manchen US-Medienberichten zufolge die Anzeigenpreise im Vorfeld deutlich gesenkt haben.
Am Sonntag spielen im Rahmen der NFL International Series http://nfl.com/international im Londoner Wembley-Stadion die Buffalo Bills gegen die Jacksonville Jaguars. Yahoo zeigt das Match mit Kick-off um 14:30 Uhr (MEZ) als erstes NFL-Spiel überhaupt in einem globalen Live-Stream. Für die Übertragungsrechte sollen 20 Mio. Dollar geflossen sein. Die Aktion soll aber nicht nur Werbewert für den Internetkonzern haben, sondern über Werbeeinnahmen auch wieder Geld in die Kassen spülen. Doch während die Einschaltungen ausverkauft sind, ist unklar, ob das auch wirklich einen finanziellen Erfolg bedeutet.
Historische Preissenkung
Als Sponsor für die Halbzeit-Show hat Yahoo Toyota gewonnen. „Ich mag es, Teil histortischer Erstereignisse zu sein“, meint Jack Hollis, Group VP Marketing des Automobilkonzerns gegenüber der „New York Times“. Entsprechend leicht sei Toyota die Entscheidung gefallen. Hollis zufolge sind die Anzeigenpreise vergleichbar mit denen einer normalen NFL-Fernsehübertragung. Dieser liegt bei sonntäglichen Abendspielen auf CBS oder Fox bei etwa einer halben Mio. Dollar für 30 Sekunden. Eben davon waren die Yahoo-Preise anderen Quellen zufolge aber weit entfernt.
Dem „Wall Street Journal“ zufolge sprach ein erfahrener Einkäufer davon, dass Yahoo ursprünglich 150.000 Dollar für einen 30-Sekunden-Spot verlangt habe, dieser aber dann für die Hälfte dieser Summe zu haben waren. Manche andere US-Medien kolportieren gar eine noch drastischere Preissenkung, von 200.000 auf letztlich nur 50.000 Dollar. Für Schleuderpreise dürfte mitverantwortlich sein, dass das Spiel zu einer für den US-Markt ungünstigen Zeit – 9:30 Uhr an der Ost- und gar 6:30 Uhr an der Westküste – beginnt. Die Zahl der US-Seher, die für die Begegnung zweier im bisherigen Saisonverlauf eher unterdurchschnittlicher Teams so früh aufsteht, hält sich sicher in Grenzen.
Breites Sponsorenspektrum
Immerhin scheint es Yahoo gelungen zu sein, für den NFL-Live-Stream ein recht breites Spektrum an Werbenden zu gewinnen. Das umfasst beispielsweise nationale Restaurantketten wie Dairy Queen ebenso wie die internationalen Fast-Food-Konzerne KFC und Subway. Ebenfalls auf der Liste der über 30 Unternehmen zu finden sind American Express, Chrysler, T-Mobile sowie die Fluglinie Emirates.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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Redaktion: TG