Merkel will geflüchteten Frauen Mut machen

Bundeskanzlerin Angela Merkel will den Frauen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, Mut machen. Sie ruft die Frauen in ihrem neuen Video-Podcast dazu auf, Deutsch zu lernen und Kontakte zu suchen. „Frauen haben oft schreckliche Dinge erlebt und sind auch traumatisiert, wenn sie zu uns kommen“, sagt Merkel.

Außer ihnen Möglichkeiten zu geben, diese Traumatisierungen zu überwinden, „kann ich den Frauen nur raten: Sprache lernen!“, so die Bundeskanzlerin. „Wer Deutsch kann, kann sich in unserer Gesellschaft sehr viel besser einbringen.“ Im Zweifelsfalle sollten die Frauen mit ihren Kindern, die in den Kindergarten oder in die Schule gingen, mitlernen. Merkel wörtlich: „Und dann einfach Kontakte suchen und sich nicht einigeln, nur in der bekannten Gemeinschaft leben und arbeiten, sondern einfach auch versuchen rauszukommen.“ Dazu gebe es sehr viele Möglichkeiten – und „viele Initiativen in Deutschland, die sich über jede Frau, die sozusagen ihre Fühler ausstreckt, freut“.

Mit Blick auf das G7-Frauenforum am kommenden Mittwoch (16.09.), zu dem sie 50 Frauen aus 30 Staaten eingeladen hat, erklärt die Bundeskanzlerin: „Das ist eines unserer G7-Ziele gewesen – und bleibt es natürlich auch: die Selbstständigkeit von Frauen zu fördern, Frauen also Mut zu machen, ihr Geschick und ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.“ Es gehe vor allem darum, die berufliche Ausbildung von Frauen zu verbessern. Sie freue sich, so Merkel, auf einen partnerschaftlichen Dialog von Frauen aus Industrie- und Entwicklungsländern über Gleichberechtigung, Berufsausbildung und Selbstständigkeit.

Was das Zutrauen zu Frauen angehe, sei Deutschland „auch nicht immer Vorbild gewesen“, sagt die Bundeskanzlerin. Noch heute gebe es „eine sehr geringe Quote von Frauen in Führungspositionen“, insbesondere in den DAX-Unternehmen. „Deshalb haben wir jetzt eine verpflichtende Quote für die Aufsichtsräte der großen DAX-Unternehmen eingeführt.“ Es sei also überall etwas zu tun, nicht nur in den Entwicklungsländern. Aber es gebe auch dort inzwischen sehr viele gute Beispiele, an die man anknüpfen könne. Schaue man sich beispielsweise die Erfolgsrate der Mikrokreditvergabe in der Entwicklungspolitik an, dann schnitten Frauen bei der Umsetzung der Projekte sehr gut ab. „Das ist ein ermutigendes Signal“, sagt Merkel.

Der Video-Podcast ist unter www.bundeskanzlerin.de abrufbar.

Aussender: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Redaktion: TG / Hallo-Holstein