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Mehr Zeit mit Familie: Männer für Gehaltsverzicht – Partner und Kinder leiden nachweislich unter großer Arbeitsbelastung

Die meisten gut verdienenden Männer in Europa würden gerne auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten, um mehr Zeit mit ihrer Partnerin oder Familie zu verbringen. Darauf weist eine Befragung von 4.000 Männern aus zwölf europäischen Ländern hin, die die Soziologen Shireen Kanji von der University of Leicester und Robin Samuel von der Universität Bern durchgeführt haben.Foto: pixelio.de/Dr. Klaus-Uwe Gerhardt

Zeit zuhause hat Vorrang

Von den männlichen Brotverdienern, die den Hauptbeitrag zum Haushaltseinkommen leisten, gaben 58 Prozent an, weniger arbeiten zu wollen. Egal, ob die Männer nur in einer Partnerschaft waren oder auch Kinder hatten, wollen sie gleichermaßen weniger arbeiten und mehr Zeit zuhause verbringen. Nur 15 Prozent der Hauptverdiener würden ihr Arbeitspensum gerne erhöhen.

Wenn die Männer nach der Arbeit zu müde sind, um am Familienleben teilzunehmen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich überarbeitet fühlen. „Wir zeigen auf, dass männliche Brotverdiener ein höheres Risiko haben, sich zu überarbeiten. Das hat damit zu tun, dass der Job das Familienleben stört. Das hat zur Folge, dass sich männliche Brotverdiener darin eingeschränkt fühlen, so ausgiebig am Familienleben teilzunehmen, wie sie das gerne möchten, sogar wenn sie keine Kinder haben“, erklären die Studienautoren.

Männer brauchen mehr Gleichgewicht

Der langjährige Mythos, dass erfolgreiche Männer ihrer Karriere zuliebe gerne mehr arbeiten würden, wird durch diese Studie widerlegt. Die Autoren appellieren daher an Unternehmen „mehr Augenmerk darauf zu legen, dass das Gleichgewicht zwischen Leben und Arbeit auch ein Thema für Männer ist und nicht nur für Frauen, wie das zurzeit häufig dargestellt wird“.

Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein