Anlässlich der Erschießung des ausgebrochenen Orang-Utans im Zoo Duisburg kommentiert der Deutsche Tierschutzbund: Immer wieder kommen Menschenaffen in Zoos aufgrund von Planungsfehlern oder durch menschliches Versagen zu Tode: Sie ertrinken in Wassergräben, verletzen sich bei Ausbruchversuchen oder müssen in Folge sogar getötet werden – wie aktuell nun auch im Zoo Duisburg.
Werden die Tiere in Gefangenschaft gehalten, müssen die jeweiligen Einrichtungen auch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um jegliche Verletzungs- und Ausbruchsgefahr auszuschließen. „Wir bedauern sehr, dass es soweit kommen musste“, sagt Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes und fordert: „Der Zoo muss den Vorfall nun entsprechend aufklären, damit sich ein solch tragisches Ereignis in Zukunft nicht wiederholen wird.“
Grundsätzlich ist es jedoch anzuzweifeln, ob Primaten wie Menschenaffen in Tiergärten überhaupt artgerecht zu halten sind. Den sozial und kognitiv sehr hoch entwickelten Tieren ist in Gefangenschaft kaum gerecht zu werden und das Leben im Gehege führt nicht selten zu Neurosen und Hospitalismus und provoziert auch damit die Gefahr von Todesfällen. „Ethisch ist es nicht mehr vertretbar, unsere nahen Verwandten zum Zweck der Zurschaustellung zu instrumentalisieren“, sagt Tünte. „Hinzu kommt, dass die meisten Haltungen unseren nächsten Verwandten nicht im Ansatz das bieten können, was für eine tiergerechte Haltung notwendig wäre.“ Der Deutsche Tierschutzbund lehnt die Haltung von Menschenaffen in Gefangenschaft daher ab.
Aussender: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Redaktion: TG / Hallo-Holstein