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Energiekrise führt zu Zelltod bei Parkinson – Mitochondrien verausgaben sich bei Versorgung komplexer Neuronen

Forscher der University of Montreal haben herausgefunden, dass Nervenzellen bei der Krankheit Parkinson eine Art Energiekrise erleben. Die betroffenen Neuronen brauchen eine ungewöhnlich hohe Energiezufuhr um ihre Aufgabe, Bewegungen zu regulieren, erfüllen zu können, was zu einer frühzeitigen Erschöpfung führt.Foto: flickr.com/Taylor Maley

Komplexe Zellen überlasten sich

„Wie ein Motor, der ständig auf Hochtouren läuft, produzieren diese Neuronen ein unglaubliches Ausmaß an Energie, um funktionieren zu können. Es scheint, als würden sie sich dabei überanstrengen und vorzeitig sterben“, erklärt der Forscher Louis-Éric Trudeau.

Bei Parkinson sind es sehr stark umgrenzte Gebiete im Gehirn, in denen die Neuronen absterben, wie unter anderem die Substantia Nigra. Die dort vorhandenen Nervenzellen sind besonders komplex, haben wie ein Baum viele Äste und viele Stellen, an denen Neurotransmitter freigesetzt werden. Dadurch brauchen sie mehr Energie – und die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, bekommen den Befehl, sich bis zum Zelltod zu verausgaben.

Parkinson wird häufiger

Dass Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer häufiger werden, ist laut Trudeau nicht zuletzt ein Effekt der erhöhten Lebenserwartung: „Von einem evolutionären Standpunkt aus betrachtet, sind manche unserer Neuronen vielleicht nicht dafür geschaffen, 80, 90 oder 100 Jahre zu funktionieren, wie wir das mehr und mehr sehen. Es ist zu erwarten, dass bestimmte Teile unseres Körpers weniger gut in der Lage sind, den Zeichen der Zeit zu widerstehen.“

Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein