Berlin/Brüssel – Bei einer von der Europäischen Kommission initiierten Befragung zur Zukunft des Naturschutzes in der EU haben sich über 94 Prozent aller Teilnehmer für die Beibehaltung der EU-Vogelschutz- und der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgesprochen.
Mit mehr als einer halben Million Teilnehmer brach diese EU-Konsultation, die von April bis Ende Juli lief, nicht nur alle Rekorde: sie ist ein deutlicher Warnschuss für den Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, der eine „Modernisierung“ der Richtlinien vorgeschlagen hat und dafür vom NABU und anderen Umweltverbänden scharf kritisiert wird.
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird vorgeworfen, er wolle ein Naturschutzrecht, das sich stärker an Interessen der Wirtschaft orientiert. Die Umweltverbände fordern stattdessen eine konsequentere Durchsetzung der geltenden Naturschutzregeln, zum Beispiel in Schutzgebieten oder bei der Verfolgung von Wilderei, sowie mehr Finanzmittel und Personal für die Naturschutzbehörden.
Sollte Juncker Anfang 2016 dennoch beschließen, das Naturschutzrecht von EU-Regierungen und Europaparlament neu verhandeln zu lassen, sieht der NABU den Naturschutz in großer Gefahr. Zehntausende Schutzgebiete und das Leben von Millionen von Zugvögeln und anderen Tieren stünde auf dem Spiel.
Weitere Informationen unter: www.NABU.de/naturschaetze
Aussender: NABU-Pressestelle, Kathrin Klinkusch
Redaktion: TG / Hallo-Holstein