Die umfassende Weiterentwicklung der Kieler Innenstadt schreitet voran. Mithilfe einer Vielzahl von Bau- und Entwicklungsprojekten wird das Herz der Landeshauptstadt in den kommenden Jahren attraktiver gestaltet. Für Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Baudezernent Peter Todeskino steht fest: „Das Gesicht der Innenstadt wird sich bis zum Jahr 2020 erheblich wandeln.
Wir sorgen für mehr Wohnraum, für bessere Aufenthaltsqualität und für eine attraktivere Nutzung der Wasserlage.“ Dieser Wandlungsprozess werde aber in jedem Fall unter Berücksichtigung der historischen Stadtstruktur erfolgen, so Kämpfer und Todeskino.
Konzeptionelle Grundlage dieses Weiterentwicklungsprozesses ist das im Jahr 2009 von der Ratsversammlung beschlossene Rahmenkonzept „Perspektiven für die Kieler Innenstadt“. Bereits seit 2010 konnte eine Reihe von Projekten auf der Grundlage des Konzeptes realisiert werden, zum Beispiel die umfassende Restrukturierung des Sophienhofes und der Neubau des Geschäftshauses „Nordlicht“. Jüngst fertiggestellt wurden das Projekt „Wohnbebauung Bäckergang“ mit etwa 70 Wohneinheiten und die Umgestaltung des Klosterplatzes. Der Umbau des Geschäftshauses „LEIK“ wird in Kürze abgeschlossen sein.
Bis zum Jahr 2020 werden weitere privatwirtschaftliche Investitionen in Höhe von rund 344 Millionen Euro in der Innenstadt erfolgen. Zur Aufwertung der öffentlichen Straßen- und Platzräume in Kiels Zentrum sollen rund 33 Millionen Euro aufgewendet werden.
„Die Projekte und Maßnahmen im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Raum werden die Attraktivität der Kieler Innenstadt erkennbar stärken“, machen Oberbürgermeister Kämpfer und Baudezernent Todeskino deutlich. Es werde eine interessante und moderne Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität für die Kielerinnen und Kieler sowie für Gäste der Landeshauptstadt geschaffen.
Der aktuelle Bau- und Planungsstand einiger zentraler Projekte der Kieler Innenstadtentwicklung im Überblick:
Kleiner Kiel-Kanal:
Die Umgestaltung des Bereiches Holstenbrücke/Berliner Platz ist eine Schwerpunktmaßnahme zur Aufwertung des öffentlichen Raumes. Der Verkehrsraum soll zu einem Aufenthaltsbereich an der Nahtstelle zwischen Alt- und Vorstadt umgestaltet werden. Die entstehenden Wasserflächen verdeutlichen die ehemalige Insellage der Altstadt und verknüpfen den Kleinen Kiel mit dem bereits umgestalteten Bootshafen. Die Umsetzung der Baumaßnahme wurde in der Kieler Ratsversammlung am Donnerstag, 16. Juli, beschlossen.
Projekte im Umfeld des Kleinen Kiel-Kanales:
Im Hinblick auf die Aufwertung der Lagequalität durch das Projekt Kleiner Kiel-Kanal beabsichtigen Grundeigentümer auf beiden Seiten der Holstenbrücke, erhebliche Investitionen in die vorhandene Gebäudestruktur vorzunehmen. Hier ist die Ansiedlung von attraktiven Gastronomieprojekten in den Erdgeschosszonen vorgesehen.
Woolworth:
In Kürze wird das bestehende Gebäude abgerissen und durch einen Geschäftshausneubau ersetzt. Die hohe architektonische Qualität konnte durch ein kürzlich durchgeführtes Wettbewerbsverfahren sichergestellt werden.
C&A-Block:
Investoren beabsichtigen eine Neubebauung der Grundstücke „C&A“ und „Markthalle“. Vorgesehen ist eine kombinierte Hotel- und Wohnbebauung mit erdgeschossiger Einzelhandel- beziehungsweise Gastronomienutzung. An der Hafenstraße ist ein Boardinghouse (möblierte Kleinwohnungen)vorgesehen. Zur Sicherung der städtebaulichen und architektonischen Qualität wird es auch hier ein Wettbewerbsverfahren geben.
Projekte in der Altstadt:
Schlossquartier:
Das Projekt „Schlossquartier“ ist ein Schlüsselprojekt zur Aufwertung der Altstadt. Die nördliche Eggerstedtstraße wird überbaut. Vorgesehen ist ein gemischtgenutztes Quartier mit erdgeschossiger Einzelhandel- und Gastronomienutzung und mehr als 200 Wohnungen in den Obergeschossen. Das Projekt wird die Lagequalität in diesem Bereich erheblich verbessern und daher voraussichtlich Folgeinvestitionen im Umfeld auslösen. Die Kieler Ratsversammlung hat dem Abschluss des Durchführungsvertrages zum Bebauungsplan „Schlossquartier“ in ihrer Sitzung am Donnerstag, 16. Juli, zugestimmt.
Alte Feuerwache:
Das Projekt „Wohnbebauung Alte Feuerwache“ befindet sich in der Realisierung und soll 2016 fertiggestellt werden. Errichtet werden hier Gebäude mit vielfältigen Wohnangeboten. Hinter dem Stadtmuseum Warleberger Hof entsteht ein gewerblich genutztes Gebäude mit Gastronomieangebot im Erdgeschoss.
Das Grundstück Falckstraße 16 erhält einen Neubau mit kombinierter Wohn- und Gewerbenutzung. Die Nordkirche beabsichtigt, dass Landeskirchenamt durch eine Bebauung am Jensendamm zur erweitern, um den Bedarf an Büroflächen befriedigen zu können.
Haßstraße:
In der Haßstraße soll eine der letzen Baulücken in der Altstadt überbaut werden. Insgesamt sollen hier 40 Wohnungen entstehen.
Projekte in der Vorstadt:
ZOB:
Nach dem nunmehr abgeschlossenen Abbruch des alten Parkhauses laufen aktuell die Vorbereitungsarbeiten im Baugrund für den Neubau des Parkhauses an. Die Erstellung des Neubaus beginnt im ersten Quartal 2016. Die Fertigstellung des Parkhauses einschließlich ZOB ist für Ende 2017 vorgesehen. Derzeit laufen Verhandlungen zur Bebauung des Baufeldes zwischen dem Hotel Atlantic und dem künftigen Parkhaus. Ziel ist eine zusätzliche Hotelnutzung.
Hopfenstraße:
Die Parkplatzfläche im Eckbereich Hopfenstraße/Lerchenstraße soll mit einer Wohnbebauung überbaut werden. Im Areal können circa 100 Wohnungen entstehen. Ein Bauleitplanverfahren wurde eingeleitet.
Aussender: Landeshauptstadt Kiel, Joachim Kläschen
Redaktion: TG / Hallo-Holstein