Die in Bologna beheimatete Firma Laboratory for Environment, Biotechnology, Structural Engineering and Chemistry http://www.lebsc.it hat ein neuartiges Verfahren zur Asbestbeseitigung vorgestellt. Anhand der von Norberto Roveri patentierten Technologie lässt sich das gesundheitsschädliche Material kostengünstig durch die Beigabe von agroindustriellen Abfallprodukten neutralisieren und in Wertstoffe umwandeln.
Industrielle Abfallprodukte
Zum Zwecke der Asbestbeseitigung sollen entsprechende Pilotanlagen in Apulien und Venetien errichtet werden. In einer ersten Verarbeitungsstufe wird das Asbest von den Zementteilen getrennt. „Wir nutzen die Abfallprodukte industrieller Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten“, verdeutlicht Erfinder Roveri.
Für den Prozess infrage kommen alle Flüssigkeiten mit einem niedrigen pH-Wert. Dazu gehören vor allem die bei der Saftherstellung enstehenden Pressrückstände von Apfelsinen und Zitronen, aber auch Teeblätter und Bierreste. Ihr Säuregehalt sorgt bei Normaltemperatur für eine Auflösung der Zementteile. „In der Anschlussphase werden die Asbestfasern nach einer Hitze- und Wasserbehandlung in Magnesium- und Silikat-Ionen aufgespalten“, heißt es.
Wirtschaftlich wie Deponie
Am Prozessende stehen durch Elektrolyse gewonnene Metalle wie Magnesium, Nickel und Eisen, die einen relativ hohen Handelswert haben. Hinzu kommen Kalziumkarbonat, Seife, Phosphatdünger und Kohlendioxid. Deshalb sei das Verfahren wettbewerbsfähig. Die geplanten Pilotanlagen werden eine Stundenkapazität von einer Tonne haben. „Wirtschaftlich gesehen können sie mit jeder Deponie konkurrieren“, unterstreicht Roveri abschließend.
Aussender: pressetext, Harald Jung
Foto: pixelio.de, Jan Tornack
Redaktion: TG / Hallo-Holstein