Merkel: Technologische Entwicklungen zügig anwenden

Bei der Entwicklung des Mobilfunknetzes der fünften Generation, kurz: G5, kommt es für Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf an, schnell Anwendungen dafür zu finden. Als Beispiele nennt Merkel in ihrem neuen Video-Podcast die Tele-Medizin oder die Steuerung von Produktionsprozessen.

Es sei gut, dass Dresden bei der Entwicklung des G5-Standards eine Vorreiterrolle spiele, sagt die Bundeskanzlerin drei Tage vor ihrem Besuch des „Mikroelektronik-Clusters Dresden“. Aber es reiche nicht, die neue Technologie „nur theoretisch zu durchdringen“. Man sei dann sehr gut, wenn man sie in klassische Produktionsweisen oder gesellschaftliche Vorgänge implementiere. G5 steht nicht für größere Datenmengen, sondern für eine sehr viel schnellere Datenübermittlung als beim heutigen G4-Standard – mit einer Reaktionsgeschwindigkeit von weniger als einer Millisekunde.

Erneut hebt Merkel hervor: „Wir müssen darauf achten, dass wir in Europa und ganz speziell auch in Deutschland den Wettlauf und den Wettbewerb gewinnen.“ Er spiele sich zwischen denen ab, die heute in der Internetwirtschaft vorne seien, „und uns, die wir in vielen realwirtschaftlichen Bereichen vorne sind“. Wenn es beispielsweise den großen amerikanischen Internetfirmen gelinge, Zugriff auf die industrielle Produktion und auf die Konsumenten zu bekommen, „und wir mit der industriellen Produktion nur Zulieferer zu einem Internetgeschäft sind“, dann, so Merkel, „haben wir diesen Wettbewerb nicht gewonnen.“ Deshalb müsse man es „genau andersherum machen“ – und die digitalen Möglichkeiten „mit dem, was wir können“ vernetzen. „Und das muss zukunftsfähig sein“, betont die Bundeskanzlerin. Deshalb freue sie sich sehr, dass es in Dresden und anderenorts Mikroelektronik-Cluster gebe, die sehr anwendungsorientiert arbeiteten.

Merkel hebt hierbei auch die Bedeutung von „Spin-offs“ hervor. Unternehmensgründungen aus Universitäten oder etwa aus Max-Planck-Instituten heraus seien eine „gute Brücke“ für die Verknüpfung von wissenschaftlicher Forschung mit praktischer industrieller Anwendung.

Die Digitalisierung sei „zentral für die weitere Entwicklung“ der industriellen Produktion, erklärt die Bundeskanzlerin. Deutschland habe gerade dort Chancen, wo es an seine sehr guten Erfahrungen im Maschinenbau oder in der Automobilindustrie anknüpfen könne. Deutschland könne dort führend sein, wo die Verknüpfung von digitalen Möglichkeiten mit der realen Wirtschaft stattfinde. Merkel verweist in diesem Zusammenhang auf die Digitale Agenda der Bundesregierung und erläutert deren Bedeutung am Beispiel des fahrerlosen Autofahrens: Deutschland könne heute sehr gut Autos bauen, müsse das Auto aber „weiterdenken“. Dazu gehöre es, rechtliche Fragen – „von Kasko-Versicherung bis Haftpflichtversicherung, von Datenschutz bis zu anderen Problemen“ – zu regeln, aber auch sichere und große Breitbandverbindungen ohne Funklöcher zu schaffen, so die Bundeskanzlerin.

Der Video-Podcast ist unter www.bundeskanzlerin.de abrufbar.

Aussender: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Redaktion: TG / Hallo-Holstein