Hamburg – Am vergangenen Freitag hat der Oberste Gerichtshof in den USA die gleichgeschlechtliche Ehe landesweit legalisiert. Irland hat diese Entscheidung bereits im Mai per Volksentscheid getroffen. In Deutschland dürfen Homosexuelle eine eingetragene Partnerschaft eingehen, die aber rechtlich anders ausgestaltet ist als eine Hetero-Ehe.
Laut einer kürzlich weltweit durchgeführten repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos treten demgegenüber fast sieben von zehn Deutschen (68%) dafür ein, dass auch homosexuelle Paare das Recht haben sollten, gleichberechtigt vor den Traualtar zu treten. 10 Prozent der Befragten in Deutschland sind der Ansicht, homosexuelle Paare sollten eine rechtliche Anerkennung erfahren, aber nicht heiraten dürfen, 11 Prozent meinen, sie sollten weder anerkannt werden noch heiraten dürfen und weitere 11 Prozent sind sich in dieser Frage nicht sicher.
Unterstützung der „Homo-Ehe“ in Spanien weltweit am größten
Knapp jeder zweite der Befragten in 23 Ländern weltweit stimmt für die Homo-Ehe in seinem Land. In Spanien ist die Unterstützung mit 77 Prozent weltweit am größten. Aber auch in Schweden (74%), Belgien (69%), Großbritannien (67%) und Kanada (62%) bekräftigen teilweise über zwei Drittel der Befragten das Recht auf Heirat von homosexuellen Paaren.
Zwei Drittel der Russen gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
Wenig Zustimmung findet die gleichgeschlechtliche Ehe hingegen in Russland. Dort sind zwei Drittel der Befragten der Überzeugung, dass homosexuelle Paare nicht heiraten oder ihre Partnerschaft in irgendeiner Weise rechtlich anerkannt werden sollte. Auch in Polen (32%), Südkorea (29%), Indien (29%), Südafrika (27%) und der Türkei (25%) teilen immerhin mehr als ein Viertel der Studienteilnehmer diese Ansicht.
Studie bestätigt Ergebnisse der Vorgängerbefragung von 2013
Bereits 2013 hatte das Marktforschungsinstitut Ipsos eine globale Befragung zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften durchgeführt. Die Ergebnisse spiegeln die Ergebnisse der aktuellen Studie wider. Die Zustimmung, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften in irgendeiner Weise rechtlich anerkannt werden sollten, variiert jeweils nur um wenige Prozent. In Japan stimmen 2015 sogar sieben Prozent mehr dieser Aussage zu. Auch in den USA (4%) und Argentinien (4%) ist die Zustimmung gewachsen. In Schweden hingegen befürworten neun Prozent weniger die rechtliche Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften. Auch in Frankreich (4%) und Italien (4%) ging die Zustimmung leicht zurück.
Steckbrief Ipsos Global@dvisor
Die Ergebnisse stammen aus einer Online-Befragung des unabhängigen Meinungsforschungsinstitut Ipsos. Die Befragung fand zwischen dem 24. April und dem 8. Mai statt. Die Stichprobe wurde aus dem Ipsos Global @dvisor Online Panel gezogen und gewichtet, um die Bevölkerung in den jeweiligen Ländern zu repräsentieren. Für die vorliegende Studie wurde eine internationale Stichprobe von 11.500 Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren, in den USA und Kanada zwischen 18 und 64 Jahren, befragt.
Die teilnehmenden Länder waren Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, die Türkei und die USA. Etwa 1000 Personen wurden pro Land befragt, mit Ausnahme von Argentinien, Belgien, Indien, Irland, Mexiko, Polen, Südafrika, Südkorea, Schweden, Russland, der Türkei und Ungarn, in der die Stichproben etwa bei 500 lagen.
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