Caen – Unter den Primaten gelten die Menschen nicht nur als Könige des übergreifenden Denkens, sondern dank der tiefen Augenhöhlen auch als Könige des seitlichen Sichtfeldes, wie eine Studie von Inserm http://inserm.fr zeigt. Der Mensch kann mehr als andere große Primaten sehen, ohne dass er dafür den Kopf bewegen muss. Das könnte unseren Vorfahren beim Wechsel vom Wald in die Savannen laut dem Team um Eric Denion einen entscheidenden Vorteil verschafft haben.
Vergleich mit 120 Affenschädeln
Trotz der neuen Erkenntnisse ist laut einem „NewScientist“-Bericht allerdings noch nicht erforscht, ob dadurch die menschliche Entwicklung vorangetrieben wurde oder ob sie eine Folge davon war. Primaten und auch der Mensch verfügen über Augen, die nach vorne gerichtet sind. Bei genauerer Untersuchung hat sich jedoch gezeigt, dass die Augen des Menschen anders sind.
Um die Unterschiede festzustellen, untersuchten die Forscher die Schädel von 100 modernen Menschen und von 120 Affen. Bei den Affen entfielen jeweils 30 Schädel auf Gibbons, Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen. Es zeigte sich auch, dass die menschlichen Augenhöhlen in Relation zu ihrer Höhe viel weiter waren als bei anderen Primaten.
Augen viel weiter hinten im Schädel
Laut Denion befindet sich zudem der äußerste Rand der Augenhöhlen beim Menschen viel weiter hinten im Schädel als bei den Schädeln der untersuchten Affen. Daraus schlussfolgern die Wissenschaftler, dass bei einer seitlichen Bewegung der Augäpfel auch ein seitliches Sichtfeld gegeben ist, das nicht wie bei anderen Affen durch Knochen eingeschränkt wird.
2014 hat Denion gemeinsam mit Kollegen nachgewiesen, dass der Mensch sein Gesichtsfeld nur durch das Bewegen der Augen um fast 50 Prozent erweitern kann. Damit liegt nahe, dass diese Fähigkeit für die frühen Menschen von Vorteil gewesen sein könnte. Es wäre in der Savanne laut dem Experten effizienter und rascher, nur die Augen zu bewegen und nicht den ganzen Kopf. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden im Fachmagazin „Scientific Reports“ http://nature.com/srep veröffentlicht.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
Foto: pixelio.de, Lupo
Redaktion: TG / Hallo-Holstein