Hendricks: Der Atomausstieg geht voran

Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Bayern ist vom Netz gegangen und wird endgültig stillgelegt. Dazu erklärt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Das Abschalten des AKW Grafenrheinfeld ist ein sichtbares Zeichen, dass der Atomausstieg vorangeht.

Jedes Atomkraftwerk, das vom Netz geht, verringert das so genannte Restrisiko, das mit dem Betrieb von Atomkraftwerken verbunden ist, und bringt uns ein Stück voran beim Umbau unserer Energieversorgung. Die jetzt noch verbliebenen acht Reaktoren werden bis Ende 2022 nach und nach ihren Betrieb einstellen.

Die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima haben uns auf erschreckende Weise vor Augen geführt, welche tatsächlichen Risiken mit der Nutzung der Atomenergie verbunden sind und welche verheerenden Folgen ein Reaktorunglück für Mensch, Natur und Umwelt hat. Fukushima hatte auch weitreichende politische Folgen für uns in Deutschland. Im breiten gesellschaftlichen Konsens haben wir beschlossen, schnellstmöglich und schrittweise aus der Atomenergie auszusteigen. Für die Dauer der Restlaufzeit muss jedoch gewährleistet sein, dass die Atomkraftwerke auf dem höchstmöglichen Sicherheitsniveau betrieben werden. Das hat für mich höchste Priorität.

Die Bundesnetzagentur hat bestätigt, dass durch die vorzeitige Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit zu erwarten sind. Weder werden deswegen irgendwo die Lichter ausgehen noch die Stromnetze instabil werden.“

Hintergrundinfo

In der Novelle des Atomgesetztes von 2011 ist festgeschrieben, das jedes in Betrieb befindliche Atomkraftwerk noch eine bestimmte Strommenge produzieren darf. Zudem ist festgelegt, bis zu welchem Datum jede Anlage spätestens vom Netz gehen muss. Nach dem Abschalten von Grafenrheinfeld, das noch bis zum 31. Dezember 2015 hätte Strom erzeugen dürfen, sind noch acht AKW in Betrieb. Als nächstes Atomkraftwerk muss Block B in Gundremmingen spätestens am 31. Dezember 2017 abgeschaltet werden. Die letzten AKW müssen spätestens Ende 2022 vom Netz gehen.

Weitere Informationen: http://www.bmub.bund.de/atomenergie

Aussender: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Michael Schroeren
Redaktion: TG / Hallo-Holstein