Gestern war ein Tag, der für Menschen an drei verschiedenen Orten der Welt ganz normal begann und als ein Tag der Trauer zu Ende gegangen ist. Terroranschläge auf unschuldige Menschen in Frankreich, Tunesien und Kuwait haben uns erneut in der bitteren Erkenntnis bestätigt, dass Terroristen niemanden verschonen, dass Schrecken und Grauen des Terrors uns alle gleichermaßen treffen und treffen können.
Das hinterlässt uns trauernd und wütend zugleich. Trauernd, weil so plötzlich Leben ausgelöscht werden. Wütend, weil Extremisten es darauf abgesehen haben, unser friedliches Zusammenleben zu zerstören und Hass zu säen.
Inzwischen haben wir leider auch die traurige Gewissheit, dass bei dem Anschlag in Sousse mindestens ein Deutscher getötet und eine weitere deutsche Staatsangehörige verletzt wurde. Viele Vermisstenfälle konnten wir inzwischen aufklären, jedoch können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht völlig ausschließen, dass noch einige wenige Deutsche unter den Opfern sind. Das Auswärtige Amt arbeitet gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden in Tunesien und dem Innenministerium hier bei uns mit Hochdruck daran, dass auch in den verbleibenden Fällen schnell endgültig Klarheit hergestellt wird.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden den Familien der Opfer. Diese Nachricht habe ich heute Morgen bei einem Telefonat auch meinem britischen Amtskollegen Philip Hammond übermittelt, aus dessen Land viele der Opfer stammen.
Mit dem gestrigen Terroranschlag gegen Urlauber in Sousse haben die islamistischen Terroristen Menschen getötet, aber nicht nur das. Sie zielen auch auf, sie zielen auch ab auf das Herz der tunesischen Wirtschaft, den Tourismus nämlich. Die tunesische Regierung hat auch deshalb heute neue Maßnahmen gegen extremistische Gruppen und Gruppierungen angekündigt. Versuche, durch Terroranschläge wie in Sousse oder auf das Bardo-Museum Tunesien von seinem mutigen Weg abzubringen, werden und dürfen nicht gelingen. Im Kampf gegen den Terror hat Tunesien unsere volle Unterstützung und das gilt auch für Tunesiens Ringen um seine wirtschaftliche und demokratische Zukunft.
Dieser feige Angriff ist gegen jede Art von Menschlichkeit gerichtet und er bestärkt uns darin, dass wir uns niemals von unseren Überzeugungen und Werten abbringen lassen dürfen, uns niemals durch Terror einschüchtern lassen werden. Wir stehen zusammen und lassen uns nicht auseinandertreiben.
Aussender: Auswärtiges Amt
Redaktion: TG / Hallo-Holstein