In den vergangenen Wochen verbreitete sich über die sozialen Netzwerke, insbesondere über „Facebook“ und „Whatsapp“, eine angeblich versuchte Kindesentführung im LUV-Center in Lübeck-Dänischburg.
Die Erzählungen und Darstellungen über das Internet beschreiben ein Kind, welches in direkter Nähe zu den Eltern, auf dem Indoor-Spielplatz vor dem Café Villeroy & Boch im LUV-Center, plötzlich verschwunden sein soll. Die Eltern hätten nur einmal kurz weggeschaut, heißt es weiter. Im weiteren Verlauf wurden dann angeblich die Eingänge „verriegelt“, das Kind konnte kurze Zeit später, betäubt und mit abrasierten Haaren, aufgefunden werden.
Besonders merkwürdig ist in diesem Fall die beigefügte Aufforderung, die Geschehnisse nicht an die Presse weiter zu leiten. Hierzu heißt es, dass das LUV um entsprechende Zurückhaltung gebeten hätte, da eine öffentliche Darstellung zu einer Verletzung des Image führen könnte.
Solche Informationen lassen besorgte Eltern natürlich aufhorchen. Entsprechend schnell verbreiten sich diese über die bekannten Kommunikationsplattformen im Internet und schüren vor allem auch negative Emotionen, in diesem Zusammenhang nicht nur gegen die mutmaßlichen Entführer.
Auf Nachfrage wurde seitens der zuständigen Polizeidirektion Entwarnung gegeben. Es handelt sich um einen bereits bekannten „Fake“, welcher auf Facebook eingestellt wurde. Ein entsprechender oder ähnlicher Fall ist der Polizei nicht bekannt, entsprechend kann es laut der Polizei keine Ermittlungen zu einer versuchten Kindesentführung im LUV-Center geben.
Auch dem Centermanagement des LUV ist die Verbreitung derartiger Gerüchte bereits seit Jahren bekannt. Bisher wäre es aufgrund der aktuellen Verbreitungen zu zahlreichen Nachfragen seitens besorgter Verbraucher gekommen. Es sei wohl in der Vergangenheit auch bezüglich anderer, zugehöriger Einkaufscenter zu vergleichbaren Gerüchten gekommen, entsprechend wurde bereits im Jahr 2000 Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Eine Entführung, bzw. versuchte Entführung hat es im LUV-Center in Dänischburg gemäß der Angaben der Verantwortlichen nicht gegeben.
Generell sollte also nicht jeder Information im Internet Glauben geschenkt werden. Insbesondere in den Bereichen der sozialen Netzwerke sollten Meldungen zu Straftaten hinterfragt werden. Außnahme bilden offizielle Meldungen der Polizei, welche durch die User leicht erkannt und im Zeifel nachgefragt werden können. Allerdings erinnern Geschichten wie diese stets daran, wie wichtig es ist, seine Kinder nicht aus den Augen zu verlieren, und sei es auch nur für einen kurzen Moment.
Aussender: TG
Redaktion: TG / Hallo-Holstein