KIEL. Nach mehreren Lammrissen in Nordfriesland nahe Husum haben genetische Untersuchungen einen Hund als Verursacher nachgewiesen. Wie das Umweltministerium heute (22 Juni 2015) mitteilte, waren zwei der fünf untersuchten Proben eindeutig einem Hund zuzuordnen. Die anderen drei ließen keine sichere Aussage zu. Welcher Hund es war, ist unbekannt.
Von Mitte bis Ende Mai hatte der betroffene Deichschäfer beinahe jeden Morgen ein totes, angefressenes Lamm am Deich aufgefunden. Ein Wolfsbetreuer beriet den Schäfer und nahm an den Wundrändern der getöteten Lämmer Abstriche. Diese wurden zum deutschen Referenzlabor, dem Senckenberg Institut, geschickt um zu klären, ob die Tiere von einem Wolf oder einem Hund angegriffen wurden.
Der Nachweis, dass es sich um einen Hund handelte, ist nicht selten. In den vergangenen fünf Jahren gab es 77 gemeldete Schadensfälle, die zunächst einem Wolf zugeschrieben wurden. Nach Auswertung der genetischen Untersuchungen waren die Risse aber nur in zehn Prozent der Fälle (8 Fälle) eindeutig einem Wolf zuzurechnen. 34 Prozent waren jedoch eindeutig auf Hunde zurückzuführen. Bei 3 bzw. 6 Prozent handelte es sich um ohne Fremdeinwirkung gestorbene Tiere (Totgeburten oder Krankheiten) bei 29 Prozent blieb die Todesursache unbekannt und bei 18 Prozent war nicht eindeutig zu klären, ob das Tier durch den Angriff eines Wolfes oder eines Hundes gestorben war. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl von getöteten Nutztieren, bei denen der Wolf von Beginn an auszuschließen war.
In diesem Zusammenhang appellierte Minister Habeck an Hundehalter, ihre Tiere immer unter Aufsicht und Kontrolle zu haben. Schafe, aber auch Rehe werden immer wieder zu Opfern wildernder Hunde.
Aussender: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (SH), Nicola Kabel
Redaktion: TG / Hallo-Holstein