London – Forscher des King’s College London http://kcl.ac.uk haben mit „MAPKAPK5“ eine Chemikalie entdeckt, die Hinweise liefert, ob es zu einer Verringerung der Gehirnleistung kommt. Für die Suche nach den ersten Anzeichen von Alzheimer wurden die Werte von 1.129 Proteinen im Blut von mehr als 200 Zwillingen analysiert. Diese Werte wurden dann mit den Ergebnissen von kognitiven Funktionstests in den folgenden zehn Jahren verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Werte der Teilnehmer niedriger waren, deren Gehirne Anzeichen eines geistigen Abbaus zeigten.
Bis 2050 dreifache Fallzahl
MAPKAPK5 spielt bei der Weitergabe chemischer Botschaften im Körper eine Rolle. Der genaue Zusammenhang mit dem Abbau kognitiver Fähigkeiten ist derzeit jedoch nicht erforscht. Laut Schätzungen wird sich die Anzahl der Demenzerkrankungen bis 2050 verdreifachen. Eine Möglichkeit der Heilung gibt es derzeit nicht.
Es kann von den ersten Veränderungen im Gehirn ein Jahrzehnt dauern, bis Symptome wie der Verlust des Gedächtnisses, Verwirrtheit oder Veränderungen der Persönlichkeit eintreten. Pharmaunternehmen vermuten indes, dass Patienten Jahre vor dem Auftreten der Symptome behandelt werden sollten, um so einen Schutz des Gehirns zu gewährleisten.
Langfristige Forschung nötig
Laut Studienautor Steven Kiddle ist es nur schwer vorstellbar, 20 Jahre einer möglichen Schädigung des Gehirns wieder rückgängig zu machen. „Können wir jedoch viel früher mit der Behandlung anfangen, könnte es einen funktionierenden Behandlungsansatz geben.“ Ein Bluttest könnte dabei helfen, mögliche Teilnehmer für klinische Studien zu finden. Die teilnehmenden Zwillinge müssen noch viele Jahre begleitet werden, um herauszufinden, ob die Werte von MAPKAPK5 zur Vorhersage einer Demenz eingesetzt werden können.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein