Keele – Die Hälfte der Gebärmutterhalskrebs-Betroffenen ist laut einer Studie der Keele University http://keele.ac.uk über 65 Jahre alt. Das Team um Sue Sherman fordert daher, dass in Großbritannien das Alter bei den Vorsorgeuntersuchungen auf 70 Jahre angehoben werden sollte. Auch sollten ältere Frauen durch Gesundheitskampagnen angesprochen werden.
Prävention rettet Leben
Zwischen 2010 und 2012 starben in Großbritannien durchschnittlich 449 über 65-jährige Patientinnen an Gebärmutterhalskrebs und sieben im Alter unter 25 Jahren. Laut der im British Medical Journal http://bmj.com veröffentlichten Studie nimmt die Anzahl der betroffenen älteren Frauen zu. In einem Alter zwischen 60 und 64 Jahren wurden nur bei 72 Prozent der Frauen in England in den vergangenen fünf Jahren Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt.
Zwischen 50 und 54 Jahren waren es im gleichen Zeitraum 82 Prozent. Zwischen 55 und 59 Jahren liegt dieser Wert bei 76 Prozent. Gebärmutterhalskrebs gilt als die häufigste Krebsart bei Frauen unter 35 Jahren. Betroffen sind jedoch Frauen aller Altersgruppen. Die Konzentration auf jüngere Frauen hat laut Sherman dazu geführt, dass viele glauben, es nur mit einer Krankheit zu tun zu haben, von der nur junge Frauen betroffen sind.
Stärkeres Bewusstsein nötig
Präventionsmaßnahmen – egal in welchem Alter – sollten getroffen werden. Denn: 20 Prozent der neuen Erkrankungen werden bei Patientinnen über 65 Jahren diagnostiziert. „Wir müssen die Wahrnehmung dieser Krankheit verändern. Gebärmutterhalskrebs muss wie Brustkrebs oder Darmkrebs angesehen werden – also als Krankheit, an der auch ältere Frauen erkranken können“, unterstreicht Sherman.
Die Studie hat ergeben, dass das Erkrankungsrisiko in den nächsten 20 Jahren bei Frauen, die zwischen 50 und 64 Jahren regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gingen, relativ gering ausgefallen ist. Bei Frauen, die in diesem Zeitraum nicht regelmäßig untersucht worden waren, erhöhte sich das Krankheitsrisiko deutlich. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für eine frühe Diagnose wichtig und können die Zahl der Todesopfer drastisch verringern.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
Foto: pixelio.de, R. Sturm
Redaktion: TG / Hallo-Holstein