London – Bildaufzeichnungen von Menschenrechtsverletzungen lassen sich mit der neuen App „eyeWitness“ direkt an Rechtsexperten übermitteln und dienen in der Folge als legale, anonyme Beweismittel. Die International Bar Association http://www.ibanet.org möchte mit der Anwendung dafür sorgen, dass Grausamkeiten viel einfacher publik gemacht werden können.
Verschlüsselte Übermittlung
In den vergangenen Monaten hat die Dokumentation von Gewalt und Kriminalität auf der offenen Straße vor allem in sozialen Netzwerken stark zugenommen. Alleine aus Syrien heraus wurden von Einwohnern etwa eine Mio. Videos hochgeladen, doch oftmals treten Probleme in Sachen Legalität und Zugänglichkeit auf.
eyeWitness sendet die Aufnahmen verschlüsselt zu einer sicheren Datenbank, die von LexiNexis http://lexisnexis.com in Europa erstellt wurde. Die Aufnahmen werden mit wichtigen empfindlichen Daten wie Uhrzeit und Standort versehen. Sobald die Aufnahmen in der Datenbank sind, schauen sich Experten die Kopien an und entscheiden, ob sie es wert sind, zu einem Kriegsverbrechertribunal oder einer anderen Kommission geschickt zu werden.
Anerkannte Beweise aus Bildern
Die eyeWitness-App erlaubt das Aufnehmen von Videos und Fotos, die anschließend auch vor Gericht verwendet werden, ohne dass der Fotograf dafür anwesend sein muss. „Wir haben die App designt, nachdem wir mit vielen internationalen Gerichten gesprochen haben. Wir fragten nach, was es braucht, um anerkannte Beweise aus Bildmaterial zu erzeugen“, erklärt Mark Ellis von der International Bar Association.
Eine Kopie einer getätigten Aufnahme kann sogar direkt an die Medien geschickt werden. Experten glauben, dass eyeWitness das Dokumentieren von Menschenrechtsverletzungen revolutionieren könnte. Bei der Installation der App sind keine persönlichen Daten erforderlich. Bislang funktioniert eyeWitness jedoch ausschließlich auf Android-Geräten. An einer iOS-Version wird bereits gearbeitet.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
Foto: eyewitnessproject.com
Redaktion: TG / Hallo-Holstein