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Autos: Kollisionsschutz soll Standard werden – 80 Prozent weniger Todesopfer und Verletzungen bei Aufprallunfällen

Washington – Die National Transportation Safety Board (NTSB) http://ntsb.gov hat die Empfehlung abgegeben, alle neuen Autos standardmäßig mit Kollisionsschutzsystemen auszustatten. Wie die US-Behörde unter Verweis auf Statistiken der National Highway Traffic Safety Administration http://nhtsa.gov aufzeigt, kosten Auffahrunfälle in den USA jährlich 1.700 Menschen das Leben und verursachen bei rund einer halben Mio. Personen schwere Verletzungen. „Durch den Einbau könnten diese Zahlen um bis zu 80 Prozent reduziert werden“, meinen die NTSB-Experten.Foto: flickr.com/bettyx1138

„Gilt auch für Europa“

„Was das NTSB für die USA feststellt, ist auch für Europa gültig. Unachtsamkeit und Ablenkung ist immerhin die häufigste Unfallursache in Österreich“, erklärt Christian Gratzer, Experte des VCÖ http://vcoe.at , gegenüber pressetext. Allein 2014 seien dadurch 12.981 Verkehrsunfälle mit Personenschaden (38 Prozent der Unfälle) verursacht worden. Dazu kommen weitere 2.090 Unfälle (sechs Prozent) wegen mangelnden Sicherheitsabstands und 8.162 Unfälle (24 Prozent) wegen Vorrangverletzung. „Bei diesen Unfalltypen könnte ein Kollisionswarnsystem dazu beitragen, den Unfall zu vermeiden“, betont Gratzer.

Systeme, die die Verkehrssicherheit der Pkw-Insassen erhöhen, sollten immer standardmäßig eingebaut werden. „Es macht auf jeden Fall Sinn, auf EU-Ebene festzulegen, dass Neuwagen standardmäßig damit ausgerüstet werden. Bis dies der Fall sein wird, werden realistisch gesehen aber wohl noch einige Jahre vergehen. Bis dahin ist es wichtig, dass man einerseits durch das eigene Mobilitäts- und Fahrverhalten dazu beiträgt, sicher unterwegs zu sein und andererseits durch verkehrspolitische Maßnahmen das Unfallrisiko auf den Straßen insgesamt verringert“, so der VCÖ-Experte.

Nur zögerlicher Einbau

„Sie müssen ja auch nicht für ihren Sicherheitsgurt extra bezahlen. Genauso sollten Sie auch nicht zusätzlich für eine Technologie zur Kasse gebeten werden, die eine Kollision vollkommen verhindern kann“, stellt der NTSB-Vorsitzende Christian Hart seinen Standpunkt klar. Die US-Behörde werde sich daher für eine standardmäßige Integration dieser Schutzsysteme in neuen Automodellen einsetzen. „Dadurch könnten wir die Zahl der Auffahrunfälle beträchtlich reduzieren – und damit auch die Zahl der Todesopfer und Verletzungen“, betont Hart.

Im Laufe der vergangene zwei Jahrzehnte hat die US-Behörde bereits insgesamt zwölf Vorschläge für sogenannte „Collission Avoidance Systems“ eingebracht. Doch bislang ist deren Einbau lediglich sehr zögernd vorangeschritten. Gerade einmal vier der 2014 in den USA erschienen Automodelle haben ein entsprechendes System als Standard-Feature. „Wenn sie als Zusatzfunktion angeboten werden, geschieht das zumeist in einem Paket mit anderen nicht sicherheitsrelevanten Features, was den Paketpreis zu sehr nach oben treibt“, so die Behörde.

Aussender: pressetext, Markus Steiner
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein