Maryland/München/Wien – In Florida hat die Zahl der HIV-Infektionen in den vergangenen Jahren einen besorgniserregenden Anstieg um fast 14 Prozent erreicht. Vor allem die immer beliebteren Websites für schnelle Affären sollen schuld an dieser Entwicklung sein, wie eine aktuelle Untersuchung der University of Maryland http://umd.edu ergeben hat.
„Wer abenteuerlustig ist, ist meist auch risikobereit. Viele Menschen träumen vom schnellen unverbindlichen Sex. Selbst wenn sie in einer Partnerschaft sind. Das ist nicht neu. Das Internet macht es allerdings einfacher, diesen Wunsch zu realisieren“, erklärt Psychologin Alexandra Krumm http://alexandra-krumm-beratung.de gegenüber pressetext.
Krankheiten kursieren
Dating-Plattformen und Websites, auf denen die Nutzer gezielt nach kurzweiligen Liebschaften suchen können, machen es mittlerweile sehr einfach, schnell einen Sexpartner für eine Nacht zu finden. Negativer Nebeneffekt davon ist allerdings, dass auch Krankheiten sehr viel schneller übertragen werden. Gerade der Schutz vor Geschlechtskrankheiten ist bei diesen rasch organisierten Verabredungen selten gewährleistet. Die Studie der University of Maryland hat vor allem den Zusammenhang zwischen neuen Infektionen und Online-Plattformen untersucht, bei denen es primär um das schnelle Auffinden eines Sexualpartners geht.
„Zu einer sexuellen Begegnung zwischen bis dato Unbekannten kommt es eher dann, wenn zum Beispiel auf einer Party durch Alkohol- oder Drogeneinfluss die Hemmschwelle zeitweilig herabgesetzt wird. Bei manchen Personen führt auch die fremde Umgebung auf (Dienst)Reisen oder im Urlaub eher zu einem One-Night-Stand als im vertrauten sozialen Umfeld zuhause“, erklärt Regina Harringer vom Institut für Partnerschaftsberatung http://partnerschaftsberatung.at auf Nachfrage von pressetext.
Anonymität im Internet
Auffällig ist, dass neue Infektionen häufig in betuchten Kreisen stattfanden – ganz im Gegenteil zur landläufigen Meinung, dass wieder vermehrt auf gesellschaftlich niedrigem Level HIV-Neufälle zu verzeichnen sind. „Es könnte sein, dass Leute mit einem hohen Einkommen anonymen Sex bevorzugen, weil ihr Verhalten durch soziale Schmach und die Freiheit des Internets stark beeinflusst wird“, so Greenwood.
Der vollständige Bericht zu den Ergebnissen der wissenschaftlichen Studie werden unter dem Titel „Matching platforms and HIV Incidence: an empirical investigation of race, gender, and socio-economic status“ in der kommenden Ausgabe von „Management Science“ http://pubsonline.informs.org/journal/mnsc veröffentlicht.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein