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Brustkrebs: Hoffnung auf neuen Behandlungsansatz – Veränderungen in Knochen können Ausbreitung effektiv verhindern

Sheffield – Brustkrebserkrankungen können die Knochenstruktur verändern, um sich leichter auszubreiten, wie die University of Sheffield http://sheffield.ac.uk ermittelt hat. Die Forscher gehen davon aus, dass die Tumore richtiggehend „düngen“, um das eigene Wachstum zu fördern. Laut den in „Nature“ veröffentlichten Ergebnissen könnte es möglich sein, die Knochen vor diesem schädlichen Einfluss zu schützen und so die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern.Foto: pixelio.de, Herzau-Weisel

Enzyms LOX entscheidend

Organisationen wie Breast Cancer Campaign und Breakthrough Breast Cancer http://breastcancercampaign.org betonten, dass dadurch ein ganz neuer Forschungsansatz ermöglicht werden könnte. Die Forscher haben zudem herausgefunden, dass Patientinnen mit sekundären Erkrankungen über erhöhte Werte des Enzyms LOX verfügen. LOX wird von den Tumoren produziert und ins Blut abgegeben.

Knochen werden permanent abgebaut und wieder aufgebaut. Die Forscher wiesen nach, dass LOX diesen Vorgang stört und dabei Läsionen und Löcher im Knochen hinterlässt. Medikamente, die LOX blockieren, verhinderten die Ausbreitung der Krankheit. Rund 85 Prozent der Brustkrebserkrankungen breiten sich im Körper aus und gelangen auch in die Knochen. Geschieht das, wird die Krankheit schwerer zu behandeln und endet eher tödlich.

Verhinderung von Metastasen

Laut Forschungsleiterin Alison Gartland handelt es sich aktuell um einen Durchbruch bei der Verhinderung von Metastasen. „Die Krebszellen im primären Tumor bereiten den Boden für das eigene zukünftige Wachstum. LOX verändert die Bedingungen der Knochen, um ein besseres Wachstum zu ermöglichen.“ Tierversuche haben ergeben, dass eine Reihe von Medikamenten gegen Arthrose, sogenannte Bisphosphonate, die Ausbreitung von Krebs verhindern können.

Bisphosphonate beeinflussen auch, wie Knochen wiederverwertet werden, um sie zu stärken. Diese Medikamente werden bereits manchen Krebspatienten verabreicht. Die Wissenschaftler gehen jetzt jedoch davon aus, dass diese eine viel größere Bedeutung erlangen könnten. Die nachgewiesene Wirkung betrifft jedoch nur Östrogenrezeptor-negative Erkrankungen. Sie machen rund ein Drittel der Brustkrebsfälle aus und gelten als besonders tödlich.

Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein