KIEL: Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) veröffentlichte heute (20. Mai) die Ergebnisse der ersten landesweiten Umfrage zur IT-Ausstattung und Medienbildung der Schulen in Schleswig-Holstein. Ziel der Befragung war es herauszufinden, inwieweit es Schulen gelingt, Medienbildung konzeptionell zu verankern und die Vermittlung von Medienkompetenz in den alltäglichen Unterricht zu integrieren.
Außerdem wurde erhoben, welche technische Ausstattung an den Schulen verfügbar ist und ob Online-Kommunikationssysteme genutzt werden. Ausgewertet wurden die Daten von 569 schleswig-holsteinischen Schulen, die im vergangenen Jahr an dieser Befragung teilgenommen hatten.
Bildungsministerin Britta Ernst betonte, wie wichtig diese Umfrage sei. „Damit liegen uns erstmals verlässliche Daten darüber vor, mit welcher IT-Ausstattung die Schulen arbeiten und in welcher Bandbreite Medienbildung angeboten wird.“ Das sei die Grundlage für die weitere Planung. „Eine Herausforderung wird es sein, trotz ungleicher Ausstattung der Schulen durch die Schulträger allen Schülerinnen und Schülern gleichermaßen eine Bildung mit und über Medien zu ermöglichen“, sagte die Ministerin. Sie hat das „Digitale Lernen“ zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Im Rahmen eines Wettbewerbes des Bildungsministeriums werden Konzepte erprobt werden und die Schulen sollen besser vernetzt werden. „Wir wollen, dass Schulen von den guten medienpädagogischen Konzepten anderer Schulen profitieren können“, so die Ministerin.
„Die Studie zeigt uns, dass den Schulen die hohe Relevanz der Medienbildung sehr bewusst ist“, sagte Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). „Wir wollen aber wissen, welchen konkreten Unterstützungsbedarf Schulen bei der Umsetzung des digitalen Lernens im Unterricht haben“, begründete Riecke-Baulecke die Studie. Auf Grundlage der Ergebnisse werde das IQSH jetzt noch gezielter Schulungen für technische Umsetzungsmöglichkeiten sowie passgenaue Beratung vor Ort anbieten. Entwicklungspotential sehe er auch bei der Nutzung privater Endgeräte der Lehrenden und Lernenden im Sinne von BYOD (Bring Your Own Device). Bisher spielten diese nur eine untergeordnete Rolle im Unterricht. Im Sinne der Chancengleichheit sei es Aufgabe der Schulträger dafür zu sorgen, dass alle Schulen mit hohen Bandbreiten ausgestattet werden, damit internetbasierte Technologien im Unterricht regelmäßig genutzt werden könnten. Um hier eine Standardisierung voranzutreiben, aktualisiere das Land in Zusammenarbeit mit den kommunalen Landesverbänden derzeit die Broschüre „IT-Ausstattungsempfehlungen für Schulen“. „Internetbasierte Systeme für Kommunikation, Datenaustausch und Lernorganisation kommen mittlerweile in etwa der Hälfte der Schulen zum Einsatz“, führte Riecke-Baulecke aus. Für diese Kommunikation stelle das Land nun allen Schulen kostenfrei SchulCommSy als Online-Austauschplattform zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Plattform könnten Schulen den Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern allgemeine Informationen zugänglich machen, Termine ankündigen, Vertretungsunterricht bekanntgeben, aber auch Unterrichtsinhalte wie Arbeitsblätter, Lehrvideos oder digitale Schulbücher sowie Ergebnisse von Präsentationen oder Hausaufgaben bereitstellen.
Die Studie „Landesweite Umfrage zur IT-Ausstattung und Medienbildung der Schulen in Schleswig-Holstein“ steht als Download zur Verfügung: http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/IQSH/iqsh_node.html
Aussender: Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen, Petra Haars
Redaktion: TG / Hallo-Holstein