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Bedrohungen auf Twitter nehmen eklatant zu – WAM-Aktivisten: User brauchen neue Möglichkeiten der Gegenwehr

Cambridge/Amsterdam – Ein Viertel aller jungen Menschen wurde im Internet schon einmal bedroht – eine Vielzahl der Frauen wurden sogar schon einmal Opfer von sexueller Belästigung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Aktivisten-Gruppe „Women, Action and the Media“ (WAM) http://womenactionmedia.org , bei der gemeldete Tweets in den Fokus gerückt sind. Die online gelieferte Schnelligkeit, die für die Werbe-Branche von hohem Interesse ist, ist im negativen Kontext für viele Personen der Start in eine Depression.Foto: womenactionmedia.org

„Sogenannte Virals sind (Werbe-)Botschaften, die vom Nutzer als unterhaltsam und interessant bewertert werden, sodass sie Inhalte gerne weiterverbreiten, zum Beispiel über Facebook und Twitter“, so Psychologe Christian Roth http://spieleforschung.de gegenüber pressetext. Dieser Schneeballeffekt funktioniere auch bei intimen Angelegenheiten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, aber dennoch ins Web geraten sind.

Gewalt und intime Details

WAM nutzte für eine möglichst effiziente Auswertung von Online-Material die Report-Funktion des Kurznachrichtendienstes Twitter. Diese bietet Usern die Möglichkeit, Tweets, die unangebracht erscheinen, Administratoren zu melden und somit möglicherweise löschen zu lassen. Obwohl Twitter in seinen AGB darauf hinweist, dass eine Vielzahl von Inhalten absolut verboten ist, halten sich User oft nicht daran.

Ein Viertel der sogenannten Reports beinhaltete „hate speech“, wie etwa rassistische Bemerkungen und sexistische sowie homophone Kommentare. Ein Viertel aller Frauen wurde sogar schon einmal sexuell belästigt. Ebenso umfasste eine kleinere Zahl der analysierten Reports das intime Privatleben der User. Knappe zwölf Prozent der Meldungen bestanden darüber hinaus auch aus Gewaltandrohungen.

Kommunikation statt Löschen

Obwohl gemeldete User meistens von Twitter gelöscht werden, kommt es nicht selten vor, dass sie sich unter einem anderen Namen oder auch mit einer neuen ID anmelden und weiterhin ihr Unwesen treiben. Deshalb versuchte WAM, ein grundlegendes Muster dieser Online-Belästigungen festzustellen, denn die Attacken im Internet werden immer häufiger.

Die Aktivisten fanden heraus, dass der Klick auf den Melde-Button nicht immer hilfreich ist, denn die meisten Fälle müssten ganz individuell behandelt werden anstatt vom Server gelöscht zu werden. Sie schlagen für einige Fälle vor, dass das Unternehmen mit den belästigten Usern in Kommunikation treten sollte, um den weiteren Kontext des unangebrachten Tweets zu erfassen.

Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein