Burnaby – Die rasche Entwicklung zum aufrechten Gang beeinträchtig immer noch die Gesundheit des modernen Menschen. Das haben Evolutionsbiologen der kanadischen Simon Fraser University http://www.sfu.ca entdeckt. „Wir haben uns gefragt, warum Menschen im Vergleich zu anderen Primaten so häufig an Rückenproblemen leiden“, sagt Studienleiterin Kimberly Plomp. Ergebnis: Unser zweibeiniger Gang belastet den Rücken mehr als die vierbeinige Fortbewegung unserer evolutionären Verwandten, den Affen.
Den Experten nach ist die Wirbelsäule des Menschen anfälliger für Probleme. Sie untersuchten die Wirbelsäule von 141 Menschen, 56 Schimpansen und 27 Orang-Utans. Schimpansen sind sogenannte Knie-Fuss-Primaten, Orang-Utans hingegen Kletterprimaten. Sie verwenden für die Fortbewegung Beine und Arme gleichermaßen.
Problem Schmorl-Knötchen
In der Studie wurde die Wirbelform und die Art der Fortbewegung der Lebewesen mit dem Auftreten von Wirbelsäulenvorfällen untersucht. Der Mensch schnitt mit großem Abstand schlechter ab als die nicht-menschlichen Primaten. Von den 141 untersuchten Personen hatten 54 ein sogenanntes Schmorl-Knötchen – eine Verlagerung von Bandscheibengewebe in den Wirbelkörper.
Die Personen mit einem derartigen Bau der Wirbelsäule leiden häufiger an Rückenprobelemen, wie etwa einem Bandscheibenvorfall. Erstaunt waren die Forscher darüber, dass die Wirbelsäulen dieser Personen der Struktur der Wirbel der Schimpansen ählicher waren als die Rücken gesunder Menschen. Das bedeutet auch, dass Menschen häufiger unter einem Bandscheibenvorfall leiden und weniger gut für den Zweifüßlergang ausgerüstet sind. Der zweifüßige Gang belastet einfach den Rücken zu stark.
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein