Am Ende der Kieler Förde wächst Großes heran: Das zukünftige Sport- und Freizeitbad wird das Hörn-Areal und vor allem die Bäderlandschaft in Kiel grundlegend verändern. Ministerpräsident Torsten Albig, Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Bürgermeister Peter Todeskino setzten am Sonnabend, 9. Mai 2015, den offiziellen ersten Spatenstich für das Schwimmbad-Gebäude an der Gablenzbrücke.
Voraussichtlich im Sommer 2017 können in dem markanten weißen Bau die ersten Schwimmer ihre Bahnen ziehen.
Das neue städtische Bad wird wie eine große 1 zwischen Gablenzstraße, Werftbahnstraße, Adolf-Westphal-Straße und dem Teich vor der Arbeitsagentur liegen. In der großen Spitze findet der Sportbereich mit 50-Meter-Becken, Sprungbecken und Lehrschwimmbecken Platz, im lang gestreckten „Schaft“ (parallel zur Werftbahnstraße) sind Umkleideräume und Freizeitbad untergebracht. Obenauf im zweiten Geschoss wird eine Sauna gebaut.
Das helle Gebäude mit vielen Fenstern umfasst einen dreieckigen Außenbereich mit Becken und Liegewiese mit Blick auf den Teich. Vor dem Eingang an der langen Seite des Gebäudes können die Badegäste parken.
Das pbr Planungsbüro Rohling (Osnabrück) hat das Gebäude entworfen und erbringt die Gesamtplanung für das über 25 Millionen Euro teure Projekt. pbr ist ein Architektur- und Ingenieurbüro mit bundesweit mehr als 400 Mitarbeitern und hat schon mehrere Schwimmbäder entwickelt und gebaut.
Als pbr im Dezember 2010 den Hochbaulichen Realisierungswettbewerb gewann, lobte die Wettbewerbsjury den Entwurf als „Glücksfall“. Kompakt und mit wenig Flächenverbrauch seien alle erforderlichen Funktionen in dem städtebaulich interessanten Entwurf untergebracht.
Futuristisches Design und hohe Aufenthaltsqualität kennzeichnen laut pbr das zukünftige Schwimmbad auf dem ehemaligen Schlachthofgelände. Errichtet wird der Komplex als Stahlbetonkonstruktion mit Kantenlängen von 124 Metern und 82 Metern sowie einer Schenkeltiefe von 30 Metern. Weiße Fassadenplatten, Glas und Aluminium prägen das Bild des Gebäudes ebenso wie teilweise schräg gestellte Außenwände und die Dachlandschaft mit unterschiedlichen Geschosshöhen.
Herzstück des Sport- und Freizeitbades sind die 1703 Quadratmeter Wasserfläche. „Die Wasserlandschaft wartet mit einem hohen Erlebniswert auf und wird barrierefrei und übersichtlich organisiert“, unterstreicht das pbr Planungsbüro Rohling.
Das Sportbecken mit acht 50-Meter-Bahnen kann durch eine Wendebrücke unterteilt werden. Am tiefen Ende des Beckens ist die Sprunganlage (1, 3 und 5 Meter) untergebracht, am anderen Ende ist die Wassertiefe durch einen Hubboden variabel.
Gleich daneben sind das Lehrschwimmbecken und das Landebecken der Wasserrutsche untergebracht. Das Freizeitbecken verfügt über Sprudelinseln, Nackendusche, Bodenquelle, Wasserpilz und mehr. Im und am Kleinkindbecken sorgen Figuren wie ein Seelöwe für Spaß.
Das Außenbecken wird etwa 16,66 Meter lang, sodass sechs Bahnen dort 100 Metern entsprechen – wichtig für Schwimmer, die auch unter freiem Himmel auf die zurückgelegte Streckenlänge achten. Drumherum kann auf der großen Liegewiese die Sonne genossen werden.
Im Innenbereich des Bades werden die Gäste im Foyer mit Empfangstresen, Shop, Bistro und Aufenthaltszone empfangen. Das Bistro kann auch vom Badbereich her genutzt werden. Die Umkleidebereiche für Freizeitnutzer und Sportler beziehungsweise Schüler sind getrennt nutzbar. Im oberen Geschoss wird der Sauna- und Wellnessbereich mit vier Saunen untergebracht. Über einen separaten Zugang sind Büroräume der Kieler Bäderverwaltung im Obergeschoss zu erreichen.
Der Bau des Sport- und Freizeitbades wird mit insgesamt rund 7,1 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land mitfinanziert. Passend dazu erfolgte der offizielle erste Spatenstich auf dem bereits weitgehend vorbereiteten Gelände am ersten bundesweiten Tag der Städtebauförderung. Ministerpräsident Albig brachte zum Spatenstich die Bewilligungsbescheide mit.
Das Grundstück wird nun weiter vorbereitet. Unter anderem sind noch weitere Pfähle für die Gründung in den Baugrund zu schrauben, der einst durch Erdaufschüttungen am Fördeende entstand. Anschließend folgt das Gießen des Fundaments.
Aussender: Landeshauptstadt Kiel, Arne Gloy
Visualisierung: pbr – Planungsbüro Rohling |Büro 4-(e)-Motions
Redaktion: TG / Hallo-Holstein