Der Neubau der Brücke über die Trave in Lübecks Stadtranddorf Reecke schreitet mit großen Schritten voran: Am Mittwoch, 20. Mai 2015, soll die eigentliche Brücke, der knapp 47 Meter lange Stahloberbau, eingehoben werden. Das 3,50 Meter breite und exakt 46,80 Meter lange Bauteil passt gerade noch so auf einen Schwertransporter und wird daher in einem Stück angeliefert.
In den vergangenen Monaten ist das etwa 35 Tonnen schwere Stahlgerüst in Sande (Ostfriesland) geschweißt worden. In den letzten beiden Wochen ist der Korrosionsschutz aufgetragen worden, so dass die Brücke nun nach Lübeck transportiert werden kann, wie der Bereich Stadtgrün und Verkehr heute mitgeteilt hat.
Für den Einhub des langen Stahlteils ist ein 500-Tonnen-Mobilkran erforderlich. Damit dieser „Koloss“ sicher am weichen Traveufer stehen kann, sind gestern 20 Stahlträger in den Boden gerammt worden. Jeweils fünf dieser Stahlträger, angeordnet wie die „5“ auf einem Würfel, nehmen später die hohen Lasten des Krans auf, wenn dieser seine vier Ausleger ausfährt, um sicher zu stehen. Nach der Brückenmontage wird diese sogenannte Tiefgründung aus vier mal fünf Rammträgern wieder aus dem Erdreich gezogen.
Nach dem Auflegen der Stahlkonstruktion werden anschließend an den folgenden beiden Tagen Betonfertigteile darüber verlegt. Diese bilden später Teile der Fahrbahn. Die Betonteile werden derzeit in einem Fertigteilwerk in Pansdorf hergestellt. Auch das Verlegen der Fertigteile erfolgt mit dem Mobilkran, der aufgrund der Größe seines Arms das gegenüberliegende Ufer der Trave erreichen kann.
Der Kran wird auf der Hamberger Seite stehen, um die Transportwege sowohl für den Kran als auch für die Bauteile auf „kurzem Wege“ zu ermöglichen. Durch die Sondertransporte wird die Zufahrt zur Baustelle komplett versperrt, so dass in der Zeit der Behelfsweg um die Baustelle ebenfalls gesperrt werden muss. Die Behelfsbrücke wird für interessierte Zuschauer von der Reecker Seite allerdings bis kurz vor die Baustelle zugänglich sein. Der Bereich Stadtgrün und Verkehr und die Baustellenleitung bitten um Verständnis, dass ab Dienstag, 19., bis Sonnabend, 23. Mai, die Umfahrung und die Straße bis zur Bundesstraße voll gesperrt werden. Eine entsprechende Beschilderung für Halteverbote und Hinweise für Fußgänger und Radfahrer werden rechtzeitig aufgestellt.
Zum Schluss wird auf den Betonfertigteilplatten noch eine weitere Bewehrung verlegt und die Fahrbahn mit Beton komplettiert. Danach folgen die Abdichtung, Kappen und der Straßenbelag und es werden die Lager, Fahrbahnübergänge und Geländer montiert.
Durch die schwierigen Bodenverhältnisse gab es bei der Gründung der Brücke ein paar Wochen Zeitverzug, so dass der Bereich Stadtgrün und Verkehr jetzt davon ausgeht, dass die Brücke zum Ende der Sommerferien fertig wird.
Aussender: Presseamt Lübeck
Redaktion: TG / Hallo-Holstein