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Keim Clostridium d. mit eigenen Waffen bekämpft – Wissenschaftler ersetzen aggressive Form durch ungefährlichere Art

Maywood – Forscher des Loyola University Health System http://loyolamedicine.org haben potenziell tödliche Clostridium-difficile-Infektionen mit einer Dosis Clostridium d. behandelt. Bei dieser „Bekämpfung von Feuer mit Feuer“ wurden aggressive Formen des Bakteriums durch weniger gefährliche Formen ersetzt. Tests mit 137 Teilnehmern haben gezeigt, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Infektion drastisch verringert. Clostridium d. ist einer der am häufigsten auftretenden Krankenhauskeime.Foto: pixelio.de, Hartmut910

29.000 Tote pro Jahr in den USA

Infektionen mit Clostridium d. verursachen Durchfall und Fieber. Allein in den USA sterben jedes Jahr rund 29.000 Menschen an den Folgen einer Infektion. Das Bakterium macht sich im Darm breit, wenn die Einnahme von Antibiotika die Bakterien abtötet, die dort normalerweise vorhanden sind. Für die Behandlung werden weitere Antibiotika eingesetzt.

Dieses Prozedere führt jedoch bei manchen Patienten zu einem wahren Teufelskreis. Die erneute Verabreichung von Medikamenten macht den Darm wieder für eine Infektion anfällig. Die Symptome werden durch Giftstoffe verursacht, die von dem Bakterium freigesetzt werden. Die Wissenschaftler versuchten, Patienten mit Sporen einer Art von Clostridium d., die keine Giftstoffe produziert, zu behandeln.

Die weniger gefährlichen Bakterien sollten jenen Platz im Darm einnehmen, den normalerweise die giftigen einnehmen und so eine erneute Infektion verhindern. Tests haben ergeben, dass sich die gesünderen Bakterien in 69 Prozent der Fälle im Darm verbreiteten. Bei diesen Patienten erlitt nur einer von 50 eine erneute Infektion. Verbreitete sich das Bakterium nicht im Darm, traten bei einer von drei Personen erneute Infektionen auf. Das gleiche galt für die Behandlung mit einem Blindpräparat.

Infektionen frühzeitig verhindern

Laut Studienautor Dale Gerding wird mit diesem Ansatz versucht, eine Konkurrenz zu dem ursprünglichen, giftigen Bakterienstamm herzustellen. Größere Studien seien bereits geplant. Ein weiteres Ziel der Wissenschaftler ist es, die ungiftigen Sporen Patienten zu verabreichen, die Antibiotika erhalten sollen.

Mit dieser Strategie beabsichtigen die Wissenschaftler, dass eine Infektion von vornherein verhindert wird. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of the American Medical Association“ http://jama.jamanetwork.com/journal.aspx veröffentlicht. Die wissenschaftliche Studie wurde vom Pharmaunternehmen ViroPharma finanziert.

Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein