„VIER PFOTEN begrüßt den kritischen Artikel in der aktuellen Spiegel-Ausgabe. Es kann niemals erstrebenswert sein, aus Effizienzgründen Tiere aufgrund ihres Geschlechts zu töten. Es ist besonders wichtig, hierfür Aufmerksamkeit zu schaffen und ein Umdenken bei allen Beteiligten zu erreichen.
Das Töten von Tieren ohne vernünftigen Grund ist laut Tierschutzgesetz in Deutschland verboten. Hierzulande ist es jedoch auch unseren Informationen nach allgemein hingenommene Praxis geworden, männliche Kälber, die von Milchkühen stammen, nach der Geburt zu töten oder zu vernachlässigen und im schlimmsten Fall einfach sterben zu lassen.
Die einseitig auf Hochleistung gezüchteten Milchviehrassen machen eine Nutzung der männlichen Kälber zur Fleischgewinnung wirtschaftlich uninteressant. Die Bullenkälber werden aus ökonomischer Sicht „überflüssig“, da sie in der Mast zu langsam Fleisch ansetzen.
VIER PFOTEN arbeitet intensiv an der praktischen Umsetzung von Alternativen. So zeichnen wir mit unserem Tierschutz-Kontrolliert-Gütesiegel Produkte aus, die von Alm-Ochsen stammen. Diese Tiere werden artgemäß in Laufställen und auf der Weide gehalten und stammen zu einem großen Teil von Milchkühen, die nicht extrem einseitig auf Hochleistung gezüchtet wurden.
Das selbe Problem kennen wir nur zu gut von den Legehennen. Hier ist diese ethisch äußerst fragwürdige Praxis seit langem etabliert. Die männlichen Küken werden gleich nach dem Schlüpfen getötet. VIER PFOTEN kennt die Alternativen und ist Mit-Initiator von Projekten, die z.B. die Haltung von „Zweinutzungshühnern“ vorantreibt. Hier legen die Hennen kleinere und weniger Eier und die Hähne können gemästet werden. Dieser Weg bedeutet einen schonenderen Einsatz für die Legehennen und ein Recht auf Leben für beide Geschlechter.“
Mehr zu den genannten Alternativen, an denen VIER PFOTEN arbeitet, erfahren Sie unter: www.vier-pfoten.de/themen/weitere/guetesiegel und www.vier-pfoten.at/ueber-uns/kooperationen/artgemaesse-tierhaltung-bei-ja-natuerlich
Aussender: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Kontakt: Anna-Lena Krebs
Redaktion: TG / Hallo-Holstein