Paris – Religiös motivierte Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern nehmen in vielen französischen Unternehmen massiv zu. So hat sich die Zahl der religiösen Konflikte am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr verdoppelt, wie aktuelle Zahlen von Randstad http://randstad.com zeigen. Mit 23 Prozent ein knappes Viertel der befragten Manager sagen, dass sie regelmäßig mit Problemen durch unterschiedliche Auffassungen der Mitarbeiter bei religiösen Themen konfrontiert sind. Zum Vergleich: 2013 waren lediglich zwölf Prozent der Führungskräfte dieser Ansicht.
Zurückhaltung war gestern
Bei den Streitigkeiten geht es oft um das Tragen religiöser Symbole (17 Prozent), Anfragen der Mitarbeiter nach flexibleren Arbeitszeiten, um religiöse Praktiken in den Arbeitsalltag zu integrieren (zwölf Prozent) sowie das Durchsetzen von Freizeit an religiösen Feiertagen (19 Prozent) . Aber auch das Verweigern einiger Mitarbeiter, zusammen mit einer Frau an einem Projekt zu arbeiten (vier Prozent), birgt großes Konfliktpotenzial in französischen Unternehmen.
Dem Bericht nach sehen sich viele Angestellte mit dem Vorwurf konfrontiert, rassistisch zu sein oder Kollegen bewusst zu diskriminieren. Ein weiterer Problemherd ergibt sich daraus, dass viele Mitarbeiter das Absprechen des Existenzrechts der eigenen Religion beklagen oder bei Vorgesetzten auf taube Ohren stoßen. Den Experten nach hat sich die Einstellung der Arbeitsnehmer geändert. „Angestellte sind gegenüber Vorgesetzten und Kollegen weniger zurückhaltend, was ihren Glauben und religiöse Praktiken angeht“, heißt es in der Studie.
Rechtslage als Ausgangspunkt
Die Studienautoren führen die vermehrte Aggressivität und auch die Bereitschaft zu religiös motivierten Auseinandersetzungen in vielen Unternehmen Frankreichs mitunter auf die aktuelle Rechtslage zurück. Seit 2010 ist es verboten, in der Öffentlichkeit einen Gesichtsschleier oder eine Burka zu tragen. Auch wurde bereits 2004 vom Parlament ein Gesetz auf den Weg gebracht, das es verbietet, religiöse Symbole in Schulen zu zeigen oder selbst zu tragen.
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein