Berlin/Frankfurt am Main – Bisher führte jede geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu rasanten Sprüngen bei Kursen europäischer Aktien, insbesondere bei deutschen Titeln. Die VÖB-Aktienexperten Manfred Bucher (BayernLB), Joachim Schallmayer (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Dr. Berndt Fernow (LBBW) sowie Volker Sack (NORD/LB) sehen dementsprechend die Ausweitung des Quantitative Easing (QE) der EZB als die entscheidende Initialzündung für die Kursrally des DAX seit Jahresanfang, erwarten aber erste Anzeichen für eine nachlassende Dynamik der Hausse.
Aktien sind nach den umfangreichen Kursanstiegen so hoch bewertet, dass sich die Kurse teilweise von der Ertragslage der Unternehmen zu entkoppeln drohen. Daher sehen die Kapitalmarktexperten der VÖB-Mitglieder Potential für Kurskorrekturen durch mögliche Gewinnmitnahmen. Stabilisierend dürfte dagegen das weiterhin niedrige Zinsniveau durch die Fortsetzung der Ankaufprogramme der EZB für Anleihen, die an den Märkten vorhandene Liquidität sowie die Wiederanlage hoher Dividendenzahlungen wirken. Auch der deutliche Unterschied zwischen Dividenden und Zinscoupons spricht tendenziell für Investitionen in Aktien. Auf 12-Monatssicht erwarten die Aktienstrategen für den DAX überwiegend leichte Kursanstiege, nur die Helaba prognostiziert fallende Kurse.
Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland und der Eurozone bewerten die VÖB-Aktienexperten zunehmend positiv. In der Eurozone gehen sie für 2015 von einem BIP-Wachstum zwischen 1,0 Prozent und 1,5 Prozent sowie für 2016 von einer Expansion zwischen 1,4 Prozent und 1,7 Prozent aus. In den USA werden weiterhin höhere Wachstumsraten erwartet, allerdings mit etwas nachlassender Dynamik. Im gleichen Zeitraum liegt die Prognose zwischen 2,7 Prozent bis 3,2 Prozent für 2015 bzw. 2,7 Prozent bis 3,0 Prozent Wachstum im Jahr 2016.
Potential für Spekulationen bietet weiterhin die Ausrichtung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Eine Anhebung der Zinsen ist zu erwarten, obgleich die Einschätzungen über den konkreten Zeitpunkt auseinander gehen. Einerseits könnte eine Zinsanhebung der Fed dämpfende Wirkung für die US-Aktienkurse haben, andererseits würde diese Entscheidung nach Meinung der VÖB-Experten jedoch Unsicherheit am Kapitalmarkt abbauen und den Anlegern Planungssicherheit einräumen.
Über den VÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit über 2.686 Milliarden Euro 35 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2013). Mit knapp 76.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 46 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 23 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.
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