Columbus – Familien könnten sich besser vor risikoreichen Krankheiten, die von Haustieren übertragen werden, schützen, wenn Tierärzte häufiger mit Humanmedizinern in Kontakt treten würden. Zu diesem und weiteren Ergebnissen ist eine großangelegte Forschungsarbeit der Ohio State University http://osu.edu gekommen, bei der aus über 500 Studien ermittelte Informationen zu einem Guide für Familien aufbereitet wurden.
Jungtiere oft gefährlicher
E.Coli und Würmer sind unter den 20 am häufigsten verzeichneten Befällen, die durch die eigenen Haustiere an den Menschen übertragen werden. Besonders gefährdet sind Alte, junge Kinder, Schwangere und Menschen mit geschwächten Immunfunktionen. „Studien zeigen, dass die meisten Tierärzte und auch Humanmediziner mit ihren Patienten nicht oft genug über die Risiken der Krankheiten reden“, so Jason Stull, Veterinärmediziner an der Ohio State. Er rät, dass Ärzte viel öfter mit Veterinären kommunizieren sollten, um Einzelfälle zu diskutieren.
„Wir haben schon mit Eltern zusammengearbeitet, die ein Kind hatten, das sich oft in medizinischer Behandlung befand und deshalb wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hatte. Sie wollten ihm einen Welpen zum Stärken der sozialen Fähigkeiten schenken – doch das wäre gefährlich gewesen, denn junge Tiere übertragen Organismen, die erwachsene Hunde zum Beispiel nicht übertragen“, erklärt Stull. Also riet das Team dem Elternpaar, dass ein ausgewachsener Hund die bessere Entscheidung für das Kind wäre.
Risikoreiche Reptilien
Generell ergibt die Zusammenfassung der Studien einige wertvolle Tipps, die das Risiko einer Erkrankung durch Tiere mindern sollen. Neben dem regelmäßigen Händewaschen und dem Verhindern des Gesichtleckens, wird für immungeschwächte Menschen empfohlen, Reptilien und Amphibien zu meiden. Sie zählen zu den risikoreichen Spezien. „Im Grunde genommen geht es immer auch darum, dass sich eine Familie den Voraussetzungen entsprechend das richtige Haustier aussucht“, erklärt Stull abschließend.
Das Tragen von Handschuhen beim Säubern der Käfige oder beim Ausputzen des Aquariums sollten ebenso selbstverständlich sein. Auch Menschen können Tiere anstecken. So kommt zum Beispiel das gefährliche MRSA vom Menschen, wird an das Tier übertragen und dieses wiederum überträgt es wieder an einen anderen Menschen. Alle Tiere sollten deshalb regelmäßig von einem Tierarzt untersucht werden.
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein