Schweinsteiger, Badstuber und Gündogan wieder im DFB-Aufgebot

Mit 16 Weltmeistern startet die deutsche Nationalmannschaft ins Jahr 2015. Für das Länderspiel am kommenden Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live im ZDF) in Kaiserslautern gegen Asienmeister Australien und für das EM-Qualifikationsspiel am 29. März (ab 18 Uhr MEZ, live bei RTL) in Tiflis gegen Gastgeber Georgien hat Bundestrainer Joachim Löw 20 Feldspieler und drei Torhüter nominiert.

 

Das Aufgebot wird angeführt von Kapitän Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München, der nach Verletzungen zum ersten Mal seit dem WM-Finale 2014 gegen Argentinien in Rio de Janeiro dem Kader des DFB-Teams angehört. Dazu sagt Joachim Löw: „Bastian ist unser Kapitän, er hat große Führungsqualitäten. Wir brauchen ihn, auf dem Platz genauso wie außerhalb. Ihn wieder dabei zu haben, ist für uns ein großer Gewinn. Ich bin fest davon überzeugt, dass er an seine zuletzt starken Leistungen, die er beim FC Bayern in der Bundesliga und der Champions League gezeigt hat, auch bei uns nahtlos anknüpfen wird.“

 

Neben Schweinsteiger kehren zwei weitere Langzeitverletzte in die Nationalmannschaft zurück: Holger Badstuber (Bayern München) und Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund). Badstuber hat 30 Länderspiele absolviert, seinen bislang letzten Einsatz für das A-Team hatte er am 16. Oktober 2012 in Berlin beim 4:4 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. Wegen eines Kreuzbandrisses und insgesamt vier Operationen am Knie konnte der Münchner in den Jahren 2013 und 2014 nur sporadisch Fußball spielen, erst seit Beginn des Jahres 2015 ist Badstuber wieder regelmäßig im Einsatz.

In Gündogans Statistik stehen bislang acht A-Länderspiele. Seinen vorerst letzten Einsatz für Deutschland hatte er am 14. August 2013 in Kaiserlaustern beim 3:3 im Länderspiel gegen Paraguay, der Dortmunder erzielte dabei das zwischenzeitliche 1:2. Die WM 2014 verpasste Gündogan wegen anhaltender Beschwerden am Rücken. Sein Comeback für den BVB feierte er am 8. Oktober vergangenen Jahres beim Bundesligaspiel in Köln.

Zur Rückkehr von Badstuber und Gündogan sagt Löw: „Die beiden haben lange Zeiten des Leidens hinter sich, die nun zum Glück vorüber sind. Mich hat es bewegt, Holger und Ilkay wieder am Ball zu sehen, und ich bin beeindruckt davon, wie schnell sie wieder hohes Niveau erreicht haben. Es ist bewundernswert, wie sie mit ihrer Situation umgegangen sind. Sie haben über Monate hart gearbeitet und trotz einiger Rückschläge nie den Optimismus verloren. Ihre Nominierung ist aber keine Anerkennung dafür, sie ist Belohnung für ihre aktuellen Leistungen. Wir standen mit beiden immer in Kontakt. Es ist schön, sie wieder in unserem Kreis begrüßen zu können und nun mit ihnen nach vorne zu blicken – nicht mehr zurück.“

Daneben kehren auch Mesut Özil (FC Arsenal) und Marco Reus (Borussia Dortmund) in den Kader zurück. Beide hatten aufgrund von Verletzungen im Herbst 2014 sowohl die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen, Irland und Gibraltar als auch den Jahresabschluss gegen Europameister Spanien verpasst.

Das Spiel gegen Australien ist der fünfte Vergleich zwischen beiden Ländern. Drei Spiele konnte das DFB-Team für sich entscheiden, einmal siegten die Australier. Besondere Erinnerungen hat Löw an das Spiel zum Auftakt der WM 2010. Damals siegte Deutschland in Durban gegen Australien mit 4:0, es war das erste WM-Spiel, bei dem Löw die Verantwortung für die Nationalmannschaft hatte.

Zum Spiel gegen den Asienmeister sagt Löw: „Weltmeister gegen Asienmeister – das ist ein schöner Auftakt ins Länderspieljahr 2015. Gleichzeitig ist das Spiel gegen Australien für uns die willkommene Gelegenheit, uns für das wichtige Spiel in Tiflis gegen Georgien ein wenig einzuspielen. Ich habe einige Auftritte der Australier bei der Asienmeisterschafft gesehen und war beeindruckt. Sie haben eine sehr gute Organisation, sie stehen stabil. Im gesamten Turnier haben sie lediglich drei Treffer kassiert, das spricht für sich. Aber natürlich haben wir den Anspruch, den Zuschauern in Kaiserslautern ein gutes Spiel zu zeigen und uns mit einem Sieg Schwung zu holen für das Spiel gegen Georgien.“

Gegen Georgien hat Deutschland die bisherigen drei Vergleiche für sich entscheiden können. Zuletzt trafen die Teams am 7. Oktober 2006 in Rostock aufeinander. Deutschland gewann 2:0, Bastian Schweinsteiger und Michael Ballack erzielten die Tore. In der laufenden EM-Qualifikation liegt die Mannschaft des früheren Frankfurter Profis Kachaber Zchadadse mit drei Punkten auf Platz fünf, Deutschland wird mit sieben Punkten punktgleich mit Schottland und Irland hinter Polen (10) geführt. Die Ersten und Zweiten sowie der beste Dritte der neun Qualifikationsgruppen qualifizieren sich direkt für die EM 2016 in Frankreich, die acht übrigen Gruppendritten spielen in den Play-offs vier weitere Tickets aus.

Zur Konstellation in Gruppe D der EM-Qualifikation sagt Löw: „Die Situation ist für uns ungewohnt, sie ist aber kein Problem. Unsere Sinne sind geschärft, wir wissen, dass wir gefordert sind, wir dürfen uns keine weiteren Ausrutscher erlauben. In Tiflis wollen wir drei Punkte holen, das muss unser Anspruch sein. Ich habe großes Vertrauen in unsere Spieler, dass sie sich der aktuellen Situation bewusst sind und mit ihr umgehen können. Wir sind selbstbewusst, werden Georgien aber nicht unterschätzen. Wenn wir seriös bleiben und unsere Qualitäten einbringen, dann werden wir in Georgien als Sieger den Platz verlassen.“

Für das DFB-Team geht es nach den Spielen gegen Australien und Georgien im Juni weiter. Zunächst bestreitet Deutschland am 10. Juni in Köln ein Länderspiel gegen die Mannschaft der USA, am 13. Juni, tritt sie im Rahmen der EM-Qualifikation in Faro gegen Gibraltar an.

Aussender: Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
Redaktion: TG / Hallo-Holstein