London – Diabetes senkt nicht nur die Karrierechancen und die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten der Betroffenen, sondern verursacht darüber hinaus enorme globale Kosten. Höhere Investitionen in die Prävention könnten die Kostenspirale jedoch eindämmen. Das haben Forscher der University of East Anglia http://www.uea.ac.uk in Zusammenarbeit mit dem University College London http://ucl.ac.uk sowie dem Centre for Health Economics at the University of York http://york.ac.uk/che ermittelt.
China, Indien und Co betroffen
Mit geschätzten 283.000 Dollar pro Person und Lebenszeit sind die diabetesbezogenen Kosten in den USA höher als in vergleichbaren Ländern. Weltweit trifft die Krankheit am härtesten die Armen – mit einer hohen Kostenlast für Menschen in Niedriglohnländern. Zwei Drittel aller neuen Diabetesfälle stammen aus Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen, wie China, Indien, Mexiko oder Ägypten.
Neben den hohen Kosten zeigt die aktuelle Studie außerdem, dass auch die Einkommen der betroffenen Zuckerkranken durch die Krankheit massiv leiden. Männer mit Diabetes haben schlechtere Möglichkeiten am Arbeitsmarkt. Bei Frauen ist der Einfluss von Diabetes weniger nachteilig – mit Ausnahme der USA, wo sich die Chancen am Arbeitsmarkt mit Diabetes drastisch um 50 Prozent verringern.
592 Mio. Diabetes-Fälle bis 2035
Weltweit leiden rund 382 Mio. Menschen an Diabetes. Die Zahl wird sich laut den Forschern bis 2035 auf 592 Mio. erhöhen. „Die wachsende Verbreitung von Diabetes in Ländern wie China oder Indien ergibt sich durch die schnelle Urbanisierung sowie den sich ändernden Essgewohnheiten und dem sesshafter gewordenen Lebensstil, meint Till Seuring, einer der führenden Forscher dieses Projekts.
Die Aufteilung der ökonomischen Last ist von Land zu Land unterschiedlich und abhängig von der Qualität des Gesundheitssystems. In einkommensstarken Ländern wird die Kostenlast meist vom Staat sowie den öffentlichen Gesundheitsbudgets getragen, während in ärmeren Ländern ein großer Teil der Kosten auf die Erkrankten zurückfällt, da dort die Menschen nur sehr begrenzte Versicherungsleistungen erhalten.
Die Kostenlast von Diabetes steigt mit der Zeit jedoch an. Eine frühe Investition ins Präventionsmanagement würde massiv Kosten einsparen helfen, sind sich die Experten einig. Zudem sollte den Ökonomen und Politikern in den Entwicklungsländern klar werden, dass Diabetes der Wirtschaft einen großen Schaden zufügen kann.
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein