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Doppelmoral macht Deutscher Bank nichts aus

Frankfurt/Wien – Die Deutsche Bank http://db.com brüstet sich nach außen mit Slogans wie „Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen“ oder „Regelmäßig sparen – schon kleine Beträge zahlen sich aus“. Das gemessen an Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte deutsche Kreditinstitut lässt diese Grundsätze jedoch immer wieder bei sich selbst schleifen. Wie pressetext-Recherchen ergeben haben, werden Angebote nicht einmal geprüft und gelangen in vielen Fällen nicht ins interne Procurement.Foto: db.com

Teure Verträge bleiben ungeprüft

Obwohl die Deutsche Bank auf entgeltliche Services von externen Dienstleistern und Lieferanten angewiesen ist, scheint die Bereitschaft des Institutes, auch günstigere Alternativangebote zu prüfen, nicht immer gegeben. „Selbstverständlich nehmen wir regelmäßige Anpassungen und Änderungen bei unseren Dienstleistern vor. Generell wollen wir jedoch die Anzahl der Vendoren reduzieren“, erläutert Deutsche-Bank-Pressesprecher Christian Streckert auf Nachfrage von pressetext.

Streckerts Aussagen machen jedoch eine Ambivalenz im Unternehmen sichtbar. So hat die Deutsche Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 für den Presseversand mehrere 10.000 Euro ausgegeben – und das, obwohl es am Markt bei gleicher Leistung deutlich günstigere Angebote gibt. Fragen nach der ernsthaften Prüfung bestehender Verträge sowie dem scheinbaren Unwillen, diese zum Nachteil der Kunden, Anleger, Aktionäre und Mitarbeiter des Konzerns nicht zu beenden, drängen sich auf.

Fed kritisiert Kontrollmechanismen

Die interne Firmenpolitik der umstrittenen Doppelspitze der Deutschen Bank bestehend aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen – Letzterer muss sich vor dem Landgericht München wegen des versuchten Betrugs im Kirch-Prozess verantworten – wirft ihre Schatten auf den gesamten Konzern, wie der zuletzt nicht bestandene Stresstest einer Tochter in den USA zeigt. Obwohl sich die US-Konjunktur von der Krise erholt und erstmals alle amerikanischen Großbanken den Fed-Test bestanden haben, floppten zwei Ausländer – Santander und die Deutsche Bank.

Die Einstellung der Mitarbeiter der Deutschen Bank inklusive Sprecher Streckert spiegelt sich in der Argumentation für das Durchfallen beim Stresstest wider. „Jedes Institut, das den Stresstest der Fed zum ersten Mal macht, fällt durch. Auch die Deutsche Bank Trust Corporation (DBTC) ist hier leider keine Ausnahme“, meint Streckert gegenüber pressetext. Die Fed sieht bei der DBTC unter anderem „weitverbreitete und substanzielle Schwächen im Kapitalplanungsprozess“. Zudem wurden deutliche Mängel in Risikoerkennung und -messung, bei der Verlust- und Umsatzprojektion sowie bei „internen Kontrollmechanismen“ festgestellt.

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Redaktion: TG / Hallo-Holstein