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Wissenschaftler entdecken Gene für Fettleibigkeit – Hoffnung für neue Therapien und Prävention gegen Stoffwechselleiden

Sydney – „Fettleibigkeit ist erblich und führt bei Menschen mit solch einer Prädisposition zu vielen anderen Krankheiten.“ Zu diesem Fazit kommt Dale Nyholt von der Queensland University of Technology http://qut.edu.au , nachdem im Zuge einer weltweiten Studie die genetischen Daten von 340.000 Menschen analysiert wurden. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern den Ausgangspunkt für neue Therapien und Präventionsmaßnahmen gegen stoffwechselabhängige Krankheiten.Foto: pixelio.de/Lichtkust73

 

97 genetische Marker

 

483 Forscher in 363 Forschungszentren haben die Daten zusammengetragen und analysierten die genetischen Unterschiede in Abhängigkeit mit dem vieldiskutierten Body Mass Index (BMI). Zwar wusste die Wissenschaft bereits, dass rund 40 bis 70 Prozent des Unterschiedes im BMI in der Bevölkerung von genetischen Faktoren bestimmt werden. Die genetische Variabilität konnte bislang aber noch nicht erklärt werden.

Die aktuelle Untersuchung hat zum ersten Mal die wahrscheinlichen Gene und ihre Wirkungspfade, die für Fettleibigkeit verantwortlich sind, identifiziert. Nachdem die Experten mehr als 2,5 Mio. Variationen von Nukleotiden analysierten, entdeckten sie 97 genetische Marker, die mit der Beeinflussung des BMI eindeutig assoziiert werden konnten. 56 davon waren komplett neu, heißt es in der Untersuchung.

Beeinflussung des Gehirns

Die identifizierten Gene beinhalten Neurotransmitter, die auf Änderungen im Essverhalten reagieren. Diese Stoffe könnten neue Ziele in der Therapie von Fettleibigkeit darstellen, meint Nyholt. Die genetischen Marker, die nun für die unterschiedlichen BMIs verantwortlich gemacht werden, überlappen sich mit Genen, die auch die Gehirnentwicklung beeinflussen.

In der Folge spielen diese Gene eine Rolle im zentralen Nervensystem, indem sie wiederum den BMI regulieren. „Wenn wir den Mechanismus besser verstehen, könnten wir erklären, warum nicht alle fettleibigen Menschen Stoffwechselerkrankungen entwickeln und daher mögliche Mechanismen für fettleibige Menschen vorschlagen, um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen“, so Nyholt abschließend.

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Redaktion: Torben Gösch / Hallo-Holstein.de