San Luis Potosi – Ein Hauttest könnte dabei helfen, nur schwer zu diagnostizierende Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer und Parkinson zu erkennen – zumindest, wenn es nach Forschern der Universidad Autonoma de San Luis Potosi http://www.uaslp.mx geht. Demnach macht eine kleine Probe oder Biopsie der Haut die gleichen Proteine sichtbar, die sich bei diesen Krankheiten im Gehirn ablagern.
Rechtzeitiges Erkennen
Derzeit gibt es keinen sicheren Test. Eine Erkrankung kann vor dem Auftreten der ersten Symptome jahrelang bestehen. Ein erklärtes Ziel der Forschung ist es daher, die Diagnosemöglichkeiten zu verbessern. Damit würde auch eine Behandlung in den frühesten Stadien möglich, also bevor irreversible Schädigungen des Gehirns oder der Abbau der geistigen Fähigkeiten eintreten.
Forscher suchen daher im Körper nach Biomarkern, die einen genauen Aufschluss darüber geben können, ob eine Krankheit vorliegt. Bei diesen Biomarkern kann es sich um Moleküle im Blut oder im Atem handeln. Das Team um Ildefonso Rodriguez-Leyva konzentrierte sich auf die Haut. Sie hat beim sich entwickelnden Embryo den gleichen Ursprung wie das Gehirngewebe und gilt als guter Kandidat für weitere Tests.
Suche nach zwei Eiweißen
Untersuchungen an verstorbenen Parkinson-Patienten haben ergeben, dass die gleichen Proteinablagerungen wie im Gehirn auch in der Haut stattfinden. Ziel der neuen Studie war es herauszufinden, ob das auch bei lebenden Patienten der Fall ist. An den Tests nahmen 65 Freiwillige teil. Die Kontrollgruppe bestand aus zwölf gesunden Personen. 53 Teilnehmer litten entweder an Parkinson, Alzheimer oder einer anderen Demenzerkrankung. An der Haut hinter dem Ohr wurde in der Folge eine kleine Biopsie durchgeführt.
Die Wissenschaftler suchten vor allem nach den beiden Proteinen Tau und Alpha-Synuclein. Die 20 Alzheimer-Patienten und die 16 Teilnehmer mit Parkinson verfügten über erhöhte Werte beider Proteine in der Haut. Bei Parkinson waren die Alpha-Synuclein-Werte zusätzlich erhöht.
Laut Rodriguez-Leyva sind weitere Studien zur Bestätigung der Ergebnisse erforderlich. Dieser Test könnte eine deutlich frühere Diagnose ermöglichen und auch zu neuen Therapien führen. Rodriguez-Leyva wird seine Ergebnisse auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology http://aan.com im April in Washington der Öffentlichkeit vorstellen.
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Kontakt: Michaela Monschein
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