Cambridge – In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist zwar der Konsum von gesunden Lebensmitteln weltweit angestiegen – jedoch wurde dieser von der Zufuhr an ungesunder Nahrung überflügelt. Besonders in Industrienationen wird mehr Obst und Gemüse verzehrt als zuvor, aber der positive Effekt auf die Ernährung verschwindet bei vielen Ländern durch den Konsum von ungesunden, industriell verarbeiteten Lebensmitteln und zuckerhältigen Getränken.
Westen besonders anfällig
„Vorhersagen deuten an, dass bis 2020 nichtübertragbare Erkrankungen für 75 Prozent aller Todesfälle verantwortlich sein werden. Die Ernährung zu verbessern, spielt eine wesentliche Rolle dabei, diese Last zu reduzieren“, erklärt Studienleiter Fumiaki Imamura von der University of Cambridge http://cam.ac.uk .
So zählen die Ernährungsweisen in den USA, Kanada, Westeuropa, Australien und Neuseeland zu den von der Qualität her schlechtesten in der Welt, da neben den gesunden Produkten auch so viele ungesunde verzehrt werden. Das gesündeste Essverhalten wurde hingegen in ärmeren Ländern wie dem Tschad oder Mali, aber auch in Mittelmeerstaaten wie der Türkei und Griechenland gefunden.
187 Nationen untersucht
In manchen afrikanischen Ländern und in Asien hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten keine Verbesserung der Essgewohnheiten gezeigt. Dafür lässt sich zwischen Männern und Frauen, Jungen und Alten ein klarer Trend feststellen: Frauen und ältere Menschen essen gesünder. Untersucht wurden in der Analyse die Ernährungsgewohnheiten von fast 4,5 Mrd. Menschen in 187 Ländern zwischen 1990 und 2010.
„Es gibt einen besonders dringenden Bedarf an Verbesserungen der Ernährungsqualität in ärmeren Ländern. Wenn wir nichts tun, wird die Unterernährung schnell von Übergewicht und nichtübertragbaren Krankheiten in den Schatten gestellt werden, wie wir es bereits in Indien, China und anderen Staaten mit mittlerem Einkommensniveau sehen“, warnt der Forscher Dariush Mozaffarian.
Scharbeutz – 20.02.2015, 22:19 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
Aussender: pressetext
Kontakt: Marie-Thérèse Fleischer
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