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Neues Präparat hilft beim langsamen Rauchstopp – 1.500 Patienten beobachtet – Höhere Chancen durch frühe Einnahme

Washington – Das Medikament Chantix verbessert die Chancen auch jener Raucher bei der Entwöhnung, die noch nicht sofort mit dem Rauchen aufhören wollen. Zu diesem Ergebnis ist die eine neue Studie der Mayo Clinic College of Medicine http://www.mayo.edu/mms gekommen. Die Einnahme erhöht laut den in „JAMA“ http://bit.ly/1ADRNXq veröffentlichten Forschungsergebnissen die Chancen auf einen Erfolg deutlich.Foto: pixelio.de, Thorben Wengert

 

Tests mit zwei Gruppen

 

An der Analyse nahmen rund 1.500 Patienten an 61 Kliniken in den USA und anderen Ländern teil. Keiner der Teilnehmer war bereit, sofort mit dem Rauchen aufzuhören. Alle wollten jedoch weniger rauchen und binnen drei Monaten ganz aufhören. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt.

Eine Gruppe erhielt Vareniclin, das als Chantix verkauft wird, die andere erhielt ein Blindpräparat. Fast ein Drittel der Patienten, die das Medikament erhielten, hörten innerhalb von sechs Monaten mit dem Rauchen auf. Bei der Kontrollgruppe waren es nur sechs Prozent. Die Studie untersuchte allerdings nicht, ob jene, die mit dem Rauchen aufgehört hatten, dabei auch langfristig erfolgreich waren.

Paradigmenwechsel denkbar

Laut den Experten könnten die Ergebnisse zu einem Paradigmenwechsel führen. Jon O. Ebbert vom Mayo Clinic College of Medicine nach könnten in Zukunft viel mehr Raucher behandelt werden. Überraschend war, dass die Zahl der im Rahmen der Studie behandelten Raucher ungefähr gleich groß war wie jene, die laut früheren Untersuchungen sofort mit dem Rauchen aufhören wollten.

In der aktuellen Untersuchung werden Umfrageergebnisse zitiert, dass rund ein Drittel der 42 Mio. Raucher in den USA in den nächsten sechs Monaten aufhören wollen. Eine schrittweise Entwöhnung könnte daher immerhin rund 14 Mio. Menschen helfen. Rauchen ist die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle in den USA. Jährlich sterben mehr als 480.000 Amerikaner am blauen Dunst.

Ärzte empfehlen bereits seit langem, mit Patienten ein genaues Datum für den Rauchstopp zu vereinbaren und erst dann Medikamente wie Chantix zur Behandlung der Nikotinsucht zu verschreiben. Derartige Mittel sollten jedoch all jenen nicht zugänglich sein, denen es mit dem Aufhören nicht ernst ist. Die Ergebnisse zeigen aber, dass das Präparat auch in Fällen wirksam ist, die bald mit dem Rauchen aufhören wollen.

250 Dollar Kosten pro Monat

Laut David Abrams vom Schroeder Institute for Tobacco Research and Policy Studies haben Studien gezeigt, dass die Erfahrungen bei der Raucherentwöhnung zeigen, dass langsames Aufhören gute Chancen bietet, langjährige Lebensgewohnheiten zu ändern. Die Erhebung wurde vom Pharmariesen Pfizer http://pfizer.com finanziert, der das Medikament herstellt.

Die Kosten für die Behandlung belaufen sich auf rund 250 Dollar im Monat (rund 220 Euro). Regierungsbehörden verlangen derartige Studien von den Herstellern, um die Wirksamkeit von Medikamenten nachzuweisen. Robert West vom University College London zufolge ist diese Art der Finanzierung bei der Raucherentwöhnung durchaus üblich.

Würden derartige Studien von der Regierung finanziert, müssten die Steuerzahler die Kosten tragen, die am Ende dem Unternehmen einen Profit bringen können. Trotzdem argumentieren einige nicht an der Studie beteiligte Experten wie Gary A. Giovino von der the State University of New York, dass auch die Ergebnisse einer Studie noch keine ausreichenden Fakten lieferten.

Scharbeutz – 18.02.2015, 20:37 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
Aussender: pressetext
Kontakt: Michaela Monschein
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