Cambridge – Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu glauben, dass „intelligentes“ Insulin, das gegenwärtig getestet wird, die Behandlung von Diabetes revolutionieren kann. Anstelle wiederholter Bluttests und Injektionen während des Tages soll eine einzelne Dosis dieses Insulins dann im Körper aktiviert werden, wenn sie gebraucht wird.
Noch langer Weg bis zum Ziel
Tierversuche haben bereits gezeigt, dass dieses Verfahren zumindest bei Mäusen zu funktionieren scheint. Laut einem Bericht in „PNAS“ plant das Team um Danny Chou bald Studien mit Patienten. Laut Experten wie Richard Elliott von Diabetes UK http://diabetes.org.uk könnte es jedoch noch Jahre dauern, bis diese Form der Behandlung wirklich zur Verfügung steht.
Patienten mit Typ-1-Diabetes brauchen Insulininjektionen. Ohne sie würde ihr Blutzucker gefährlich hohe Werte erreichen. Das Injizieren von Insulin kann die Werte aber auch zu tief absinken lassen. Daher müssen die Werte permanent überprüft werden. Experten suchen seit Jahren nach einem einfacheren Weg.
Zusätzliche Moleküle am Ende
Bei intelligentem Insulin gibt es bereits einige Ansätze. Alle sind jedoch darauf ausgerichtet, sich bei zu hohen Werten zu aktivieren und bei normalen Werten nicht aktiv zu sein. Chou testet derzeit ein neues Insulin, das die Wissenschaftler selbst entwickelt haben. Dabei handelt es sich um eine chemisch veränderte Version eines lang wirkenden Insulins.
Das neue Insulin verfügt über eine zusätzliche Ausstattung mit Molekülen am Ende. Sie ermöglichen eine Anbindung an Proteine, die im Blut zirkulieren. Kommt es zur Anbindung, ist das intelligente Insulin nicht aktiv. Steigt der Blutzucker, wird das Insulin aktiv. Glukose verbindet sich mit dem Insulin und löst so eine Freisetzung aus. Ziel ist es, das Leben für Diabetiker einfacher und sicherer zu machen.
Scharbeutz – 11.02.2015, 20:28 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
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