Rio de Janeiro – Beim brasilianischen Mineralölkonzern Petrobras http://petrobras.com sind über ein großangelegtes Schmiergeldsystem von 2004 bis 2012 mindestens 2,1 Mrd. Reais (rund 717 Mio. Euro) veruntreut worden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll bei dem halbstaatlichen Konzern jedoch nur ein Unternehmensbereich von dem Skandal betroffen sein.
Politiker in Affäre verstrickt
Den Ermittlungsbehörden nach kann zum aktuellen Ermittlungsstand nicht ausgeschlossen werden, dass auch in anderen Abteilungen Schmiergelder geflossen sind. Im vorliegenden Fall geht es um 18 Strafanzeigen, unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Lieferanten und große Baukonzerne sollen für Aufträge Schmiergelder gezahlt haben. Petrobras steht im Mittelpunkt der „Petrolão“-Affäre.
Im Zuge der Affäre sollen mehrere Top-Manager großer Baukonzerne vorübergehend festgenommen worden sein. Die Staatsanwaltschaft prüft zum gegenwärtigen Zeitpunkt Verdachtsmomente gegen 150 Personen und insgesamt 232 Unternehmen. Ein ehemaliger Petrobras-Manager hatte ausgesagt, dass bei Verträgen drei Prozent der Vertragssumme an politische Parteien geflossen seien, darunter auch die regierende Arbeiterpartei PT.
Scharbeutz – 30.01.2015, 22:20 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
Aussender: pressetext
Kontakt: Florian Fügemann
Foto: petrobras.com