New York – Wissenschaftler der Rockefeller University http://www.rockefeller.edu rufen die Öffentlichkeit auf, sie bei ihrer Suche nach Verbindungen in der Erde zu unterstützen, die bei der Entwicklung neuer Medikamente eine Rolle spielen könnten. Beflügelt durch die Entdeckung eines neuen Antibiotikums in der Erde, will das Team um Sean Brady Erdproben aus der ganzen Welt untersuchen. Die Forscher haben bereits damit begonnen, Proben von Stränden, aus Wäldern und Wüsten zu analysieren. Sie brauchen jedoch bei der Sammlung der Proben Unterstützung.
Auf der Website Drugs From Dirt http://www.drugsfromdirt.org werden Menschen aus der ganzen Welt dazu eingeladen, bei diesem Projekt mitzumachen. Vor allem interessieren die Wissenschaftler Proben von einzigartigen und bisher nicht erforschten Bereichen wie Höhlen, Inseln und heißen Quellen. Derartige Orte könnten von den Erdbakterien produzierte Substanzen enthalten, die der Wissenschaft noch völlig unbekannt sind. Brady betonte gegenüber der BBC, dass es dem Team nicht um Hunderttausende Proben gehe. „Wir wünschen uns einige Tausend Proben von wirklich außergewöhnlichen Orten.“ Auch Schulen und Universitäten sind eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen.
Erste Ergebnisse vielversprechend
Laut dem Fachmagazin eLife http://elifesciences.org sind von den 185 bisher analysierten Proben einige bereits vielversprechend. Die Wissenschaftler fanden Verbindungen, die bessere Derivate von bereits bestehenden Medikamenten sein könnten. In einer Probe von einer heißen Quelle aus New Mexico waren Substanzen enthalten, die jenen ähnlich sind, die Epoxamicin produzieren. Dabei handelt es sich um ein natürliches Molekül, das bereits als Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Krebsmedikamenten eingesetzt wurde.
In Proben aus Brasilien fanden die Wissenschafter Gene, die neue Arten des wichtigen Krebsmedikaments Bleomycin ermöglichen könnten. In Erdproben aus dem Südwesten der USA hoffen die Forscher, Verbindungen zu finden, die dem Medikament Rifamycin ähnlich sind und damit einen Fortschritt in der Behandlung von behandlungsresistenter Tuberkulose ermöglichen könnten. Zahlreiche der heute bekannten Medikamente, wie die Antibiotika Penicillin und Vancomycin, haben ihren Ursprung im Erdreich.
Scharbeutz – 25.01.2015, 21:04 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
Aussender: pressetext
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Foto: pixelio.de, Thomas Max Müller