Monrovia (pte/07.01.2015) Das Medikament Brincidofovir zur möglichen Behandlung von Ebola-Fieber wird derzeit in den Einrichtungen von Médecins Sans Frontières (MSF) http://msf.org eingesetzt. Es wird an Ebola-Patienten getestet, die freiwillig teilnehmen. Jene, die nicht einwilligen, erhalten die Standardbehandlung. Laut Forschern der University of Oxford http://ox.ac.uk sind erste Ergebnisse in den nächsten Monaten zu erwarten.
Über 8.000 Tote zu beklagen
Eine ähnliche Studie mit dem Medikament Favipiravir wurde im Dezember in Guinea gestartet. Mehr als 8.000 Menschen sind laut einem BBC-Bericht bisher während dieses Ebola-Ausbruchs gestorben. Der Großteil der Todesopfer war in den am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia zu beklagen.
Die Wirksamkeit der Medikamente gegen das Virus wurde bis jetzt jedoch nicht nachgewiesen. Umfangreiche internationale Anstrengungen der WHO http://who.int , von MSF, Pharmaunternehmen, des Wellcome Trust http://wellcome.ac.uk und anderer Organisationen zielen darauf ab, Behandlungsansätze, die über Potenzial verfügen, so rasch wie möglich verfügbar zu machen.
Einfache Therapie mit Tabletten
Laut Peter Horby, einem der Forscher, ist das Durchführen klinischer Studien mit experimentellen Medikamenten in einer Krise für alle eine neue Erfahrung. „Wir sind fest entschlossen, die Menschen in Westafrika nicht im Stich zu lassen. Daher werden auch einige verschiedene Behandlungsansätze gleichzeitig getestet. Das Zeitfenster für eine Bekämpfung des Virus ist während eines Ausbruchs nur relativ kurz.“
Laut den leitenden Wissenschaftlern der University of Oxford wurde Brincidofovir ausgewählt, da es sich im Labor als wirksam erwiesen hat. Bei Versuchen mit anderen Viren wurde das Medikament bereits ohne Sicherheitsprobleme mehr als 1.000 Patienten verabreicht. Es kann einfach als Tablette verabreicht werden.
Die Experten planen, über 100 Personen für die Teilnahme an der Studie zu gewinnen. In der Folge sollen die Sterbezahlen in dem MSF-Zentrum vor und nach den Tests verglichen werden. Das zweite Medikament Favipiravir wird von INSERM http://inserm.fr in Guinea gestestet. Es wird allen Patienten im MSF-Behandlungszentrum in Gueckedou angeboten. Erste Ergebnisse werden in einigen Monaten erwartet.
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Kontakt: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch