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Gedächtnislücken: Schlaganfallrisiko bei Gebildeten – Abwehrmechanismen oft abgebaut – Schädigungen treten erst später ein

Rotterdam (pte/12.12.2014) Akademiker mit Gedächtnisproblemen könnten laut einer Studie der Erasmus Universiteit Rotterdam http://eur.nl über ein erhöhtes Schlaganfallrisiko verfügen. Das Team um Arfan Ikram hat im Vergleich mit weniger gebildeten Menschen ein um 39 Prozent erhöhtes Risiko festgestellt. Wie das Fachmagazin „Stroke“ http://stroke.ahajournals.org berichtet, könnte der Abbau der früheren Abwehrmechanismen gegen geistigen Verfall ausschlaggebend dafür sein.Foto: pixelio.de, birgitH

9.000 Personen begleitet

 

Für die Studie wurden in Rotterdam 9.000 Personen über einen Zeitraum von 20 Jahren beobachtet. Alle Studienteilnehmer waren gesund und über 55 Jahre alt. In einem Fragebogen wurde ermittelt, ob sie Probleme mit ihrem Gedächtnis hatten. Bis zum Jahr 2012 hatten 1.134 der Teilnehmer einen Schlaganfall erlitten.

Bei der Analyse der Daten zeigte sich, dass das Schlaganfallrisiko bei jenen erhöht war, die zuvor über Erinnerungslücken geklagt hatten. Das Risiko stieg weiter an, wenn die Teilnehmer über ein hohes Bildungsniveau, also über eine gehobene Berufsausbildung oder einen Universitätsabschluss, verfügten. Laut Ikram ist Bildung ein guter Indikator für die Fähigkeit des Gehirns, gegen kognitive Schäden wie eine Demenz anzukämpfen.

Gedächtnisleistung beobachten

Den Experten nach werden die kognitiven Reserven normalerweise in der Kindheit und im frühen Erwachsenenalter ausgebildet und sollen vor Gehirnschädigungen schützen. „Bei Menschen mit hohem Bildungsniveau dauert es länger, bis das Gehirn geschädigt wird und eine Demenzerkrankung eintritt. Wenn diese Menschen jedoch beginnen, über Probleme mit dem Gedächtnis zu klagen, ist dieser Mechanismus nicht mehr vorhanden“, so Ikram.

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Kontakt: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch