Merkel: Alle brauchen Chance auf Ausbildung

Alle jungen Menschen – egal, ob mit oder ohne Migrationshintergrund – müssen die Chance auf eine Berufsausbildung erhalten. Dazu fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel die Unternehmen in ihrem neuen Video-Podcast auf. Es sei leider richtig, dass junge Menschen mit ausländisch klingenden Namen es schwerer hätten als andere, zu Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden, sagt Merkel. Deshalb widme sich der Integrationsgipfel am Montag (1.12.) ganz besonders diesem Thema. Es gebe allerdings auch schon viele gute Beispiele, so die Bundeskanzlerin. In der „Charta der Vielfalt“ hätten sich sehr, sehr viele Unternehmen zusammengeschlossen, „die auch aktiv nach außen zeigen: Uns ist jeder willkommen“. Gute Beispiele machten Schule. Es gebe auch eine Vielzahl von Initiativen, die jungen Menschen unterstützten, wenn sie Schwierigkeiten hätten. „Unser Ziel muss sein, jeden jungen Menschen so fit zu machen, dass er für eine Berufsausbildung geeignet ist“, betont Merkel.

 

Mit Blick auf Zuwanderer mit Bildungsabschlüssen sagt Merkel: „Ich denke, wir verschenken immer noch zu viele Potentiale.“ Das Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse sei „noch relativ neu“, erklärt die Bundeskanzlerin. „Wir müssen jetzt erst einmal sehen, dass diese Prozeduren unbürokratisch abgewickelt werden, dass alle Menschen davon auch Gebrauch machen.“ Dann müsse man schauen, ob noch Weiterbildung oder Training notwendig seien. „Wir beobachten das sehr genau.“

Merkel weiter: „Die Arbeitgeber müssen auch offen sein, sie suchen Fachkräfte. Deshalb ist es gut, mit den Kammern und der Politik zusammen immer wieder zu werben und zu sagen: Jeder soll bei uns im Land eine Chance haben. Das gehört einfach zu einem modernen, weltoffenen Land.“ Einmal mehr betont Merkel die Bedeutung guter Deutschkenntnisse. Das Erlernen der Sprache sei eine Notwendigkeit und eine Voraussetzung für eine qualifizierte Arbeit. Sie ruft die Unternehmen auf, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei zu unterstützen. Wenn Arbeitgeber an einer guten Mitarbeiterschaft interessiert seien, fänden sie entsprechende Wege, auch „ohne dass wir Gesetze machen“. Zugleich hebt die Bundeskanzlerin hervor: „Ich glaube, man muss ehrlich sein und sagen:

Ein gewisses Eigenengagement muss schon da sein, anders wird das nichts.“ Eine „praxis-fördernde Methode“ sei es auch, zu Hause die Sprache zu sprechen, die am Arbeitsort gesprochen werde.

Der Video-Podcast ist unter www.bundeskanzlerin.de abrufbar. Unter dieser Internetadresse ist dann auch der vollständige Text zu finden.

Aussender: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Redaktion: Torben Gösch