Curtin – Niedriger Status innerhalb einer Peergroup erhöht das Risiko von Frauen, sexuellen Aggressionen ausgeliefert zu sein. Das zeigt eine Studie der australischen Curtin University http://curtin.edu.au . Die Erhebung untersuchte 114 junge Frauen im Alter von 19 bis 29 Jahren, die in Gruppen von drei bis fünf Personen einen Nachtclub besuchten.
Vor dem Einlass wurden die jungen Damen nach dem bereits getätigten Alkoholkonsum, der Größe, dem Gewicht, dem Alter und nach der sozialen Hierarchie befragt. Innerhalb der Gruppenstatusfragen mussten die Probanden jedes einzelne Mitglied der Gruppe rangmäßig bewerten, nach den Parametern: Wer entscheidet, wessen Meinungen wurden gehört und wer genießt am meisten Popularität.
Rolle des Beschützens
Am Ausgang des Nachtclubs wartete ein zweiter Fragebogen auf die Frauengruppen. Dabei gab über die Hälfte der Frauen an, eine Form von sexueller Aggression, wie Hartnäckigkeit (28,9 Prozent) unerwünschten Berührungen (5,3 Prozent) oder beidem (18,4 Prozent) erfahren zu haben. Jene Frauen mit geringerem Status in der Gruppe, die noch dazu fünf oder mehr Drinks konsumierten, waren ein stärkerer Anziehungspunkt für sexuelle Belästigungen.
Als Ursache vermutet Forscherin Kathryn Graham, „weil Frauen mit einem höheren Gruppenstatus, die etwas getrunken hatten, mit höherer Wahrscheinlichkeit von ihren Freunden beschützt werden, wohingegen ‚Niedrigstatusfrauen‘ im gleichen Zustand am Rand der Gruppe stehen und daher ein einfacheres Ziel für die Schürzenjäger abgeben.“ Auch dürften Männer davon ausgehen, dass Frauen mit niedrigerem Status weniger durchsetzungsfähig sind als ihre Gruppenleader-Freundinnen.
Alkohol für Verhalten relevant
Alter, Gewicht und Größe waren laut der wissenschaftlichen Studie jedoch keine signifikanten Faktoren für den Einfluss sexueller Aggression. Vermehrtes Trinken führte jedoch zu unerwünschten Effekten. „Dieser Zusammenhang könnte damit zu tun haben, dass die Frauen ab einem gewissen Alkoholkonsum nicht mehr klar ausdrücken konnten, dass das Verhalten des Gegenübers unerwünscht war.“
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Redaktion: Torben Gösch