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Einsame Menschen flüchten auf Facebook – Online-Kommunikation ist laut Experte nicht schlechter als reale

Milwaukee/Wien – Das Gefühl der Einsamkeit lockt Menschen auf Facebook, wo sie mehr Zeit verbringen, als nicht einsame Nutzer, so das Ergebnis einer neuen Studie. Hayeon Song, Professorin an der University of Wisconsin-Milwaukee http://uwm.edu , hat das bei der Analyse bereits existierender Analysen festgestellt. Demnach versuchen einsame oder schüchterne Menschen den Mangel an sozialen Fähigkeiten und Netzwerken online zu kompensieren.Foto: pixelio.de/A. S.

Gruppenkontakt relevant

 

„Wir Menschen sind soziale Wesen, wir brauchen den Kontakt zur Gruppe – diese muss nicht groß sein, aber sie muss vorhanden sein“, erklärt Psychologe und Psychotherapeut Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com im Gespräch mit pressetext. „Facebook bietet die Möglichkeit, Bekanntschaften zu halten, neue zu knüpfen oder auch alte Bekannte wiederzufinden.“

Schon seit Jahren versuchen Forscher die Frage zu beantworten, ob die Internetnutzung Menschen vereinsamen lässt oder einsame Menschen das Internet vermehrt nutzen. Die Studie von Song und ihrem Team bestätigt Letzteres: Je einsamer sich die User fühlen, desto intensiver nutzen sie Facebook. Das Social Network ist nicht schuld an der Einsamkeit – aber es hilft auch nicht dabei, diese zu reduzieren, auch wenn sich Menschen dadurch besser vernetzt fühlen.

Chats an sich nicht schlechter

„Das Internet bietet eine Art von Kommunikation – es ist einfach eine andere Form von Kommunikation, aber keine schlechtere, als zum Beispiel ein persönliches Gespräch zu führen. Genauso wie WhatsApp oder Telefonieren keine schlechteren Kommunikationsmittel sind“, erläutert Rosenauer.

Er betont aber auch die positiven Seiten der Online-Kommunikation für schüchterne Nutzer: „Ich biete selbst ein Trockentraining im Chatroom für meine Klienten an. Sie können sich dort online begegnen und ausprobieren, wie andere auf ihr Verhalten reagieren. Das lässt Menschen die Scheu vor ‚echten‘ Interaktionen verlieren.“

Aussender: Pressetext Deutschland
Kontakt: Marie-Thérèse Fleischer
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Redaktion: Torben Gösch